Es lassen sich zwei Arten von Einführungen in die Astrologie unterscheiden: Solche, die den Anfänger vollständig überfordern und solche, die sich an der Grenze des Niveaulosen bewegen.
Dieses Buch erschließt systematisch die Grundlagen des Horoskops. Es ist didaktisch hervorragend aufbereitet. Was zum Verständnis unverzichtbar und welcher Schritt der nächste zur tieferen Einsicht ist, zeigt sich auf einen Blick, denn die einzelnen Kapitel des Buches sind nach Schwierigkeitsgrad und Wichtigkeit geordnet und gekennzeichnet. Selbst der Anfänger lernt so in kurzer Zeit auch komplexe Zusammenhänge verstehen.
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Michael Roscher (1960 - 2005) studierte Wissenschaftstheorie, Psychologie, Philosophie und Medizin. Er war als Schriftsteller, Lehrer und über mehr als 20 Jahren als praktizierender Astrologe tätig. 1986 gründete er die Schule für Transpersonale Astrologie. Er ist am 6. August 2005 in Köln überraschend gestorben. |
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Volker Schendel 09.10.2025
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Michael Roscher selbst (geboren als Michael Müller am 7. Juli 1960 um 5:20 Uhr in Heidelberg; † 6. August 2005 in Köln) war ein vielseitiger Denker und Praktiker, dessen Lebensweg stark von der Verbindung unterschiedlicher Disziplinen geprägt war. Er arbeitete in der Wissenschaftstheorie, Psychologie, Philosophie und Medizin, verband diese Felder aber immer wieder mit der Astrologie. Über zwei Jahrzehnte hinweg war er als praktizierender Astrologe tätig, schrieb, lehrte und entwickelte eigene Konzepte, die in die von ihm 1986 gegründete Schule für Transpersonale Astrologie einflossen. Sein Ansatz war ganzheitlich: Die Astrologie verstand er nicht nur als ein Werkzeug zur Deutung individueller Schicksale, sondern auch als Spiegel größerer, transpersonaler Zusammenhänge. Damit bewegte er sich in einer Tradition, die nicht nur psychologische Tiefenschichten berücksichtigt, sondern auch geistige und spirituelle Dimensionen einbezieht. Roschers intellektuelle Neugier trieb ihn zu einer interdisziplinären Synthese: Er integrierte Erkenntnisse aus der Tiefenpsychologie Carl Gustav Jungs, philosophischen Strömungen wie der Phänomenologie und medizinischen Ansätzen zur Psychosomatik, um die Astrologie als Brücke zwischen Individuum und Kosmos zu etablieren. Seine eigenen Werke, darunter "Astrologie und Psychosomatik" oder "Die Krebs-Persönlichkeit", demonstrieren diese Verknüpfung, indem sie astrologische Symbole mit körperlichen und seelischen Prozessen verweben. Trotz seines frühen Todes mit nur 45 Jahren hinterließ er ein Œuvre von über 20 Büchern und Skripten, die bis heute als Meilensteine gelten und seine Schule nachhaltig prägen.
Das Buch selbst trägt diese Handschrift. Es ist weit mehr als eine trockene Sammlung astrologischer Regeln, sondern will Verständnis wecken. Roscher legt Wert darauf, dass die Sprache anschaulich und nachvollziehbar bleibt, ohne dabei an inhaltlicher Tiefe einzubüßen. Komplexe Zusammenhänge werden auf eine Weise dargestellt, die auch Einsteigern zugänglich ist. Das macht das Werk zu einem Begleiter, den man nicht nur einmal liest, sondern den man immer wieder zur Hand nimmt, um Neues zu entdecken.
Die transpersonale Astrologie (TPA), die Roscher in den 1980er Jahren begründete, stellt den Kern seines Vermächtnisses dar und markiert einen Paradigmenwechsel in der modernen Astrologiepraxis. Im Gegensatz zu rein psychologischen oder esoterischen Schulen erweitert die TPA den Horoskopblick auf "transpersonale" Ebenen – also jenseits des individuellen Egos hin zu kollektiven, archetypischen und spirituellen Feldern. Roscher sah das Horoskop nicht als statisches Porträt des Ichs, sondern als dynamisches Kybernetik-Modell, das Entwicklungszyklen, karmische Muster und kosmische Synchronizitäten abbildet. Zentrale Elemente seiner TPA sind die "kritischen Grade" – spezifische Tierkreispositionen, die als Schwellen intensiver Transformation wirken und in der Horoskopdeutung priorisiert werden –, sowie eine praxisnahe Prognosemethode, die Transite und Progressionen mit transpersonalen Zyklen verknüpft. In seiner Schule, die er mit nur 26 Jahren in Nürnberg ins Leben rief, lehrte er eine schrittweise Ausbildung: Von der Grundlagenanalyse über psychologische Integration bis hin zu spirituellen Implikationen, immer mit Fokus auf ethische Deutung und Selbsterkenntnis. Die TPA betont die Einheit von Mikrokosmos (Individuum) und Makrokosmos (Universum), inspiriert von Jung'scher Archetypenlehre und östlichen Philosophien, und vermeidet deterministische Vorhersagen zugunsten einer empowernden Haltung. Roschers erstes TPA-Einführungswerk, "Der Mond: Astrologisch-psychologische Entwicklungszyklen", illustriert dies exemplarisch, indem es den Mondzyklus als Metapher für innere Reifung und kollektive Wandlung nutzt.
In einer Zeit, in der viele astrologische Einführungen entweder oberflächlich bleiben oder in technischem Fachjargon versinken, nimmt Roschers Astrologiebuch eine besondere Stellung ein. Es verbindet Seriosität und Verständlichkeit, gründliche Wissensvermittlung und Freude am Entdecken. Wer einen soliden, fundierten und gleichzeitig einfühlsamen Einstieg in die Astrologie sucht, findet hier ein Werk, das sowohl Herz als auch Verstand anspricht und zudem einen bleibenden Eindruck von der Persönlichkeit seines Autors vermittelt. Roschers TPA lebt fort: In Seminaren, Online-Kursen und der anhaltenden Auseinandersetzung mit seinen Skripten inspiriert sie Generationen von Astrologen, die Astrologie als Weg zur Ganzheit zu verstehen – ein Vermächtnis, das seine zeitlose Relevanz unterstreicht. Einführung in die Astrologie. Mit seinen 512 Seiten und zahlreichen Abbildungen ist es nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern auch ein Lehrbuch, das den Leser Schritt für Schritt in die komplexe Welt der Horoskopdeutung hineinführt. Besonders hervorzuheben ist die klare Struktur: Roscher ordnete die Kapitel nach Schwierigkeitsgrad und Wichtigkeit, sodass man zunächst eine solide Basis erlangt, bevor die weiterführenden Aspekte erschlossen werden. Auf diese Weise können auch Einsteiger ohne Vorkenntnisse schnell einen Zugang finden, während Fortgeschrittene durch die systematische Vertiefung ebenfalls profitieren.
Michael Roscher selbst (geboren als Michael Müller am 7. Juli 1960 um 5:20 Uhr in Heidelberg; † 6. August 2005 in Köln) war ein vielseitiger Denker und Praktiker, dessen Lebensweg stark von der Verbindung unterschiedlicher Disziplinen geprägt war. Er arbeitete in der Wissenschaftstheorie, Psychologie, Philosophie und Medizin, verband diese Felder aber immer wieder mit der Astrologie. Über zwei Jahrzehnte hinweg war er als praktizierender Astrologe tätig, schrieb, lehrte und entwickelte eigene Konzepte, die in die von ihm 1986 gegründete Schule für Transpersonale Astrologie einflossen. Sein Ansatz war ganzheitlich: Die Astrologie verstand er nicht nur als ein Werkzeug zur Deutung individueller Schicksale, sondern auch als Spiegel größerer, transpersonaler Zusammenhänge. Damit bewegte er sich in einer Tradition, die nicht nur psychologische Tiefenschichten berücksichtigt, sondern auch geistige und spirituelle Dimensionen einbezieht. Roschers intellektuelle Neugier trieb ihn zu einer interdisziplinären Synthese: Er integrierte Erkenntnisse aus der Tiefenpsychologie Carl Gustav Jungs, philosophischen Strömungen wie der Phänomenologie und medizinischen Ansätzen zur Psychosomatik, um die Astrologie als Brücke zwischen Individuum und Kosmos zu etablieren. Seine eigenen Werke, darunter "Astrologie und Psychosomatik" oder "Die Krebs-Persönlichkeit", demonstrieren diese Verknüpfung, indem sie astrologische Symbole mit körperlichen und seelischen Prozessen verweben. Trotz seines frühen Todes mit nur 45 Jahren hinterließ er ein Œuvre von über 20 Büchern und Skripten, die bis heute als Meilensteine gelten und seine Schule nachhaltig prägen.
Das Buch selbst trägt diese Handschrift. Es ist weit mehr als eine trockene Sammlung astrologischer Regeln, sondern will Verständnis wecken. Roscher legt Wert darauf, dass die Sprache anschaulich und nachvollziehbar bleibt, ohne dabei an inhaltlicher Tiefe einzubüßen. Komplexe Zusammenhänge werden auf eine Weise dargestellt, die auch Einsteigern zugänglich ist. Das macht das Werk zu einem Begleiter, den man nicht nur einmal liest, sondern den man immer wieder zur Hand nimmt, um Neues zu entdecken.
Die transpersonale Astrologie (TPA), die Roscher in den 1980er Jahren begründete, stellt den Kern seines Vermächtnisses dar und markiert einen Paradigmenwechsel in der modernen Astrologiepraxis. Im Gegensatz zu rein psychologischen oder esoterischen Schulen erweitert die TPA den Horoskopblick auf "transpersonale" Ebenen – also jenseits des individuellen Egos hin zu kollektiven, archetypischen und spirituellen Feldern. Roscher sah das Horoskop nicht als statisches Porträt des Ichs, sondern als dynamisches Kybernetik-Modell, das Entwicklungszyklen, karmische Muster und kosmische Synchronizitäten abbildet. Zentrale Elemente seiner TPA sind die "kritischen Grade" – spezifische Tierkreispositionen, die als Schwellen intensiver Transformation wirken und in der Horoskopdeutung priorisiert werden –, sowie eine praxisnahe Prognosemethode, die Transite und Progressionen mit transpersonalen Zyklen verknüpft. In seiner Schule, die er mit nur 26 Jahren in Nürnberg ins Leben rief, lehrte er eine schrittweise Ausbildung: Von der Grundlagenanalyse über psychologische Integration bis hin zu spirituellen Implikationen, immer mit Fokus auf ethische Deutung und Selbsterkenntnis. Die TPA betont die Einheit von Mikrokosmos (Individuum) und Makrokosmos (Universum), inspiriert von Jung'scher Archetypenlehre und östlichen Philosophien, und vermeidet deterministische Vorhersagen zugunsten einer empowernden Haltung. Roschers erstes TPA-Einführungswerk, "Der Mond: Astrologisch-psychologische Entwicklungszyklen", illustriert dies exemplarisch, indem es den Mondzyklus als Metapher für innere Reifung und kollektive Wandlung nutzt.
In einer Zeit, in der viele astrologische Einführungen entweder oberflächlich bleiben oder in technischem Fachjargon versinken, nimmt Roschers Astrologiebuch eine besondere Stellung ein. Es verbindet Seriosität und Verständlichkeit, gründliche Wissensvermittlung und Freude am Entdecken. Wer einen soliden, fundierten und gleichzeitig einfühlsamen Einstieg in die Astrologie sucht, findet hier ein Werk, das sowohl Herz als auch Verstand anspricht und zudem einen bleibenden Eindruck von der Persönlichkeit seines Autors vermittelt. Roschers TPA lebt fort: In Seminaren, Online-Kursen und der anhaltenden Auseinandersetzung mit seinen Skripten inspiriert sie Generationen von Astrologen, die Astrologie als Weg zur Ganzheit zu verstehen – ein Vermächtnis, das seine zeitlose Relevanz unterstreicht.
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