Vorwort

Das vorliegende Buch beschreibt eine Suche nach den Hintergründen des Seins. Die Astrologie kann bei dieser Suche eine unschätzbare Hilfe sein. Sie bietet uns eine Struktur, an der sich der Geist in die Tiefe der einzelnen Lebensthemen lassen kann, ohne sich in der unendlichen Vielzahl der potenziellen Möglichkeiten zu verlieren. Den Astrologen und Astrologinnen geht es ähnlich wie den Physikerinnen und Physikern. Beide Wissenschaftsbereiche sind, wenn auch mit unterschiedlichen Methoden und Sichtweisen, auf der Suche nach der Formel der Wahrheit. Überwiegen bei den einen mehr die geistigen Zusammenhänge, so sind es bei den anderen eher die materiellen. Wie unterschiedlich dabei in dem jeweiligen Wissenschaftszweig die Antworten ausfallen, zeigt sich in ihren Schriften, Veröffentlichungen und Büchern.

Wie die Zeitqualität sind auch die Antworten einem andauernden Wandel unterworfen. Schauen wir in die Astrologiebücher, die vor einigen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten herausgegeben wurden, und in die der heutigen Zeit, so erkennen wir den steten Wandel der Überzeugungen und des dahinterstehenden Menschenbildes. Die klassische Astrologie fand ihre Ergänzung in der Psychologie und in einem weiteren Schritt, in der Bemühung um die geistige Dimension. In letzteren beiden Entwicklungen stellen sich die Fragen nach der Seele und ihrer Aufgabe im menschlichen Leben und darüber hinaus nach dem Geist. Mit dem Geist ist die Phänomenologie des Bewusstseins eng verbunden. Wie ist es in das astro-logische Mandala – den Tierkreis – zu integrieren? Welche Rolle spielt das Unbewusste, was bewirkt die Begrenzung unseres Bewusstseins und wie erreichen wir seine Entgrenzung? Die Frage nach der spirituellen Entwicklung stellen sich immer mehr Menschen. Die Antwort darauf ist in der Astrologie schwierig, da hierzu viele – oft gegensätzliche – Sichtweisen in der astrologischen Lehre vermittelt werden. Die Vierteilung – Quadrantenlehre – steht in Spannung zur Dreiteilung des menschlichen Wesens in Geist, Seele und Körper. Werden diese Teilungen auf den Tierkreis bezogen oder auf das Häusersystem? Die altägyptische Auffassung, dass die Sonne der geistige Wesenskern und damit das Göttliche sei und daneben der Mond die Seele repräsentiere, lässt die Frage nach der Aufgabe der übrigen Himmelskörper entstehen. Sind sie alle körperbezogen? Wohl kaum. Unter ihnen befinden sich Planeten, die als überpersönlich verstanden werden und doch ganz persönlich wirken. Gerade Neptun wird in besonderem Maße mit der spirituellen Suche verbunden.