Jean-Baptiste Morin de Villefanche war Arzt und Professor für Mathematik am elitären Collège Royal in Paris. Legendär war und ist er jedoch als prognostischer Astrologe. Seine Treffsicherheit öffnete ihm am königlichen Hof alle Türen, sogar die des misstrauischen Kardinal Richelieu.
Schriftlich hinterließ er die 800-seitige Astrologia Gallica, ein Kompendium, das erst nach seinem Tode veröffentlicht wurde. Sein Herzstück bildet das Buch XXI, in dem er
seine spezielle Methode, nämlich die Verknüpfung der Häuserherrscher begründet und beschreibt. Morin zeigt, dass die Modalitäten für eine tiefere Deutung unverzichtbar sind, vor allem in Kombination mit den Elementen. Dazu kommt die Wirkung der Modalitäten bei Häusern und Aspekten.
Als Berater in Diensten des Hochadels bewies Morin über Jahre hinweg, dass seine Methoden praxistauglich und treffsicher sind. Das vorliegende Buch erleichtert endlich den Zugang durch eine zeitgemäße Sprache.
Zusätzlich wird der Band um Morins kleine Schrift Die Kabbala der zwölf astrologischen Häuser ergänzt.
Schriftlich hinterließ er die 800-seitige Astrologia Gallica, ein Kompendium, das erst nach seinem Tode veröffentlicht wurde. Sein Herzstück bildet das Buch XXI, in dem er
seine spezielle Methode, nämlich die Verknüpfung der Häuserherrscher begründet und beschreibt. Morin zeigt, dass die Modalitäten für eine tiefere Deutung unverzichtbar sind, vor allem in Kombination mit den Elementen. Dazu kommt die Wirkung der Modalitäten bei Häusern und Aspekten.
Als Berater in Diensten des Hochadels bewies Morin über Jahre hinweg, dass seine Methoden praxistauglich und treffsicher sind. Das vorliegende Buch erleichtert endlich den Zugang durch eine zeitgemäße Sprache.
Zusätzlich wird der Band um Morins kleine Schrift Die Kabbala der zwölf astrologischen Häuser ergänzt.
Mehr als ein Planet in einem Haus
Befinden sich mehrere Planeten im selben Haus, werden die wesentlichen Bedeutungen des Hauses von allen vorhandenen Planeten beeinflusst. Dies geschieht durch jeden Planeten gemäß der Art der Himmelsstellung sowie durch seine anderen Determinationen, die in Bezug zum Haus stehen. Das wurde bereits in Kapitel 2 für den einzelnen Planeten dargestellt.Aus dieser Untersuchung sollte klar werden welcher dieser Planeten die größte Macht hat, die Hausbedeutungen zu gewähren, leugnen und zu beseitigen oder Unglück zu verursachen. Sie zeigt, inwieweit der Planet dabei von den anderen unterstützt oder behindert wird und was man von jedem in Bezug auf die Angelegenheiten des Hauses erwarten kann. Die Kombination der Einflüsse wird dann zusammenfassend beurteilt. Dies geschieht normalerweise nicht ohne gewisse Schwierigkeiten, die umso größer sind, je mehr Planeten sich im Haus befinden. Das gilt besonders, wenn Wohltäter und Übeltäter zusammen auftreten. Wenn alle Planeten entweder Übeltäter oder Wohltäter sind, ist das Urteil einfach. Dabei sollte man Folgendes berücksichtigen.
Erstens: Wenn sich drei, vier oder fünf Planeten im selben Haus befinden, ist das Haus deutlich wichtiger als die anderen Häuser. Im Zusammenhang mit den Angelegenheiten dieses Hauses zeigt es etwas Außergewöhnliches an. Je mehr Planeten sich in dem Haus befinden, desto stärker weisen sie auf etwas Wichtiges zum Guten oder Schlechten hin.
Ein Beispiel dafür ist mein eigenes Horoskop, in dem sich Venus, Sonne, Jupiter, Saturn und Mond im zwölften Haus befinden. Ich hatte mehrere schwer heilbare Krankheiten. Mehr als einmal wurde ich wegen jugendlicher Torheiten beinahe ins Gefängnis gesteckt. Darüber hinaus erlebte ich alle möglichen gefährlichen Situationen und mindestens zehnmal war ich kurz vor einem gewaltsamen Tod. Sechzehn Mal stellte ich mich in den Dienst anderer, was einer Inhaftierung oder Gefangenschaft ähnelte. Ich hatte viele Feinde und Neider, die mich ungerecht behandelten. Einer davon war Kardinal Richelieu.
Diese Übel verursachte Saturn im zwölften Haus, weil er eine Analogie zu ihnen hat. Ich entzog mich immer dem Schlimmsten, weil sich Jupiter und Venus in einem guten himmlischen Zustand befinden. Es ist wahr, dass ich mehr als fünf Mal durch die göttliche Güte und Barmherzigkeit aus der Gefahr eines gewaltsamen Todes gerettet wurde. Einmal geschah dies auf wundersame Weise, als ich von einem Pferderücken geworfen wurde und in größter Todesgefahr war.
Möge der Herr von allen seinen Heiligen gepriesen sein. Ich bin für alle Ewigkeit unter ihnen, Amen.
Eine Situation, die ganz oben genannt wurde, zeigt das Horoskop des bekannten Louis Tronson. Dort finden wir im zehnten Haus Mond, Jupiter, Venus und Merkur. Sie werden von der Sonne im elften regiert. Für seine herausragenden Leistungen und treuen Dienste erhielt er von König Ludwig XIII. viele hohe Auszeichnungen.
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Volker Schendel 25.09.2025
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Volker Schendel 25.09.2025Die Neu-Herausgabe im Chiron Verlag versucht, den lateinischen Grundtext in eine moderne, gut lesbare deutsche Sprache zu übertragen. Das war der Hintergrund für die Arbeit von Manfred Magg. Ohne den traditionellen Gehalt der Deutungen zu verwässern. Die Rezeption und die Übersetzungen von diesem historischen Werk - Morins Buch 21 - ist in den letzten Jahrzehnten wieder stärker in den Blick gerückt, weil klassische Technik und streng logisch aufgebaute Interpretationsregeln für viele zeitgenössische Traditionsastrologen attraktiv sind. Es existieren verschiedene englischsprachige Ausgaben und Teilübersetzungen und Fachkreise besprechen regelmäßig Neuauflagen oder englische Übersetzungen, die Morins Regeln öffentlich zugänglich machen. Auf dem YouTube Kanal Astrotalk - Astrologien in der Astrologie gibt es mehrere Videos zu Morinus, kürzlich eines mit Penelope Sitter, die im englischen das Buch 21 erneut aus dem lateinischen Urtext ins Englische übertragen hat, und auch ein Interview mit einem russischen Astrologen, der heute in Polen lebt, der eine Morinus Ausbildungsschule etabliert hat. Für deutschsprachige Leser bietet die Chiron Edition daher eine wichtige Möglichkeit, direkt aus dem Kernwerk des großen französischen Autors zu lesen und die historischen Arbeitsmethoden für eigene Deutungen fruchtbar zu machen. Hintergrund für die Arbeit von Manfred Magg. Ohne den traditionellen Gehalt der Deutungen zu verwässern. Die Rezeption und die Übersetzungen von diesem historischen Werk - Morins Buch 21 - ist in den letzten Jahrzehnten wieder stärker in den Blick gerückt, weil klassische Technik und streng logisch aufgebaute Interpretationsregeln für viele zeitgenössische Traditionsastrologen attraktiv sind. Es existieren verschiedene englischsprachige Ausgaben und Teilübersetzungen und Fachkreise besprechen regelmäßig Neuauflagen oder englische Übersetzungen, die Morins Regeln öffentlich zugänglich machen. Auf dem YouTube Kanal Astrotalk - Astrologien in der Astrologie gibt es mehrere Videos zu Morinus, kürzlich eines mit Penelope Sitter, die im englischen das Buch 21 erneut aus dem lateinischen Urtext ins Englische übertragen hat, und auch ein Interview mit einem russischen Astrologen, der heute in Polen lebt, der eine Morinus Ausbildungsschule etabliert hat. Für deutschsprachige Leser bietet die Chiron Edition daher eine wichtige Möglichkeit, direkt aus dem Kernwerk des großen französischen Autors zu lesen und die historischen Arbeitsmethoden für eigene Deutungen fruchtbar zu machen.
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Volker Schendel 25.09.2025Die Astrologia Gallica von Jean Baptiste Moral de Villefranche, seinem Hauptwerk, fasst seine jahrzehntelangen Beobachtungen, Berechnungen und Techniken zusammen und erschien posthum 1661 als umfassender lateinischer. Sammelband. Morin erwarb sich durch zahlreich eingetroffene Prognosen und seine mathematische Ausbildung einen hervorragenden Ruf, der ihm Zugang zu den höfischen Kreisen in Versailles verschaffte. Buch 21 gilt in der Forschung und in der Praxis als das Herzstück der Astrologica Gallica, weil Morin hier seine zentrale Methode entfaltet, die systematische Verknüpfung der Häuserherrscher zur Deutung konkreter Lebensbereiche. Er formuliert die Grundidee in dem bekannten Gegensatz aktive Determination der Himmelskörper versus passive Determination der irdischen Dinge und zeigt, wie Modalitäten und Elemente zusammen mit der Herrscherzuweisung das Urteil über ein Haus bzw. Ein Ereignis präzisieren. Diesen methodischen Kern macht Morin nicht als bloße Regelwerksammlung, sondern als logisch aufgebautes System verständlich. Inhaltlich ist Buch 21 praktisch angelegt. Moral legt Regeln dafür vor, wie mehrere Planeten in einem Haus zu gewichten sind, wie man den stärksten Einfluss ermittelt und wie Unterstützungen oder Behinderungen durch Konjunktionen, Aspekte und weitere Determinationen zu lesen sind. Die Neuauflage zeigt seinen typischen Arbeitsstil in lesbarem Deutsch. Theoriebildende Passagen werden durch Fälle und autobiografische Beispiele sehr viel lesbarer illustriert, als es in der ersten Auflage der Fall war. Deutungen eigener schwieriger Erfahrungen und durch konkrete Horoskope von Zeitgenossen sind hier eine interessante Erfahrung beim Lesen. So entsteht eine unmittelbare Verbindung von Regelwerk und Fallpraxis, was die Lektüre sowohl lehrreich als auch anwendungsbezogen macht. Die Chiron Ausgabe in der zweiten Auflage ergänzt das Buch 21 mit Moras kleinem Werk Die Kabbalah der zwölf astrologischen Häuser, wodurch ein historisch klassischer, zugleich systematisch geordneter Blick auf die Bedeutung der Häuser gewonnen wird. Diese Ergänzung ist für Leser wichtig, die Morins feine Differenzierungen der Hausbedingungen und seine oft wenig bekannte klassische Terminologie nachvollziehen wollen. Techniken zusammen und erschien posthum 1661 als umfassender lateinischer. Sammelband. Morin erwarb sich durch zahlreich eingetroffene Prognosen und seine mathematische Ausbildung einen hervorragenden Ruf, der ihm Zugang zu den höfischen Kreisen in Versailles verschaffte. Buch 21 gilt in der Forschung und in der Praxis als das Herzstück der Astrologica Gallica, weil Morin hier seine zentrale Methode entfaltet, die systematische Verknüpfung der Häuserherrscher zur Deutung konkreter Lebensbereiche. Er formuliert die Grundidee in dem bekannten Gegensatz aktive Determination der Himmelskörper versus passive Determination der irdischen Dinge und zeigt, wie Modalitäten und Elemente zusammen mit der Herrscherzuweisung das Urteil über ein Haus bzw. Ein Ereignis präzisieren. Diesen methodischen Kern macht Morin nicht als bloße Regelwerksammlung, sondern als logisch aufgebautes System verständlich. Inhaltlich ist Buch 21 praktisch angelegt. Moral legt Regeln dafür vor, wie mehrere Planeten in einem Haus zu gewichten sind, wie man den stärksten Einfluss ermittelt und wie Unterstützungen oder Behinderungen durch Konjunktionen, Aspekte und weitere Determinationen zu lesen sind. Die Neuauflage zeigt seinen typischen Arbeitsstil in lesbarem Deutsch. Theoriebildende Passagen werden durch Fälle und autobiografische Beispiele sehr viel lesbarer illustriert, als es in der ersten Auflage der Fall war. Deutungen eigener schwieriger Erfahrungen und durch konkrete Horoskope von Zeitgenossen sind hier eine interessante Erfahrung beim Lesen. So entsteht eine unmittelbare Verbindung von Regelwerk und Fallpraxis, was die Lektüre sowohl lehrreich als auch anwendungsbezogen macht. Die Chiron Ausgabe in der zweiten Auflage ergänzt das Buch 21 mit Moras kleinem Werk Die Kabbalah der zwölf astrologischen Häuser, wodurch ein historisch klassischer, zugleich systematisch geordneter Blick auf die Bedeutung der Häuser gewonnen wird. Diese Ergänzung ist für Leser wichtig, die Morins feine Differenzierungen der Hausbedingungen und seine oft wenig bekannte klassische Terminologie nachvollziehen wollen.
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Volker Schendel 25.09.2025Jean Baptiste Morade Villefranche war Arzt und Professor für Mathematik am elitären Collège Royal, das heutige Collège de France, der renommiertesten Bildungseinrichtung Frankreichs in Paris. Legendär war und ist er jedoch als prognostischer Astrologe. Seine Treffsicherheit öffnete ihm am königlichen Hof alle Türen, sogar die des misstrauischen Kardinals Richelieu. Jean Baptiste Morin de Villefranche, 1583 bis 1656 war viele Jahre Arzt, erwarb sich aber durch eingetroffene Prognosen astrologischer Art einen guten Ruf als Astrologe. Höfische Kreise konsultierten ihn, 1650 wurde er Professor für Mathematik, Sein Lebenswerk, die Astrologia Gallica, an der er 30 Jahre gearbeitet hatte, wurde erstmals fünf Jahre nach seinem Tod gedruckt. Jean Baptiste Morale Villefranche, abgekürzt Morinus. Die Astrologie der Häuserherrscher ist die deutsche Ausgabe von Buch 21 der berühmten Astrologia Gallica und wurde 2021 im Chiron Verlag in einer neuen Ausgabe in einer handlichen Paperback Ausgabe neu aufgelegt. Die Ausgabe enthält eine zeitgemäße Übertragung und Erschließung des Textes. Manfred Magg war unzufrieden mit der ursprünglichen ersten Auflage und den verfügbaren Informationen über das Buch 21 der Astrologica Gallica. Und hat dann für sich beschlossen, er macht für sich eine neue lesbare Fassung und hat dann diese neue lesbare Fassung, die er für sich privat erstellt hatte, dem Chiron Verlag angeboten. Und Reinhardt Stiele war dankbar, eine Neufassung herausgeben zu können, die deutlich besser lesbar ist als die frühere erste Ausgabe. Bildungseinrichtung Frankreichs in Paris. Legendär war und ist er jedoch als prognostischer Astrologe. Seine Treffsicherheit öffnete ihm am königlichen Hof alle Türen, sogar die des misstrauischen Kardinals Richelieu. Jean Baptiste Morin de Villefranche, 1583 bis 1656 war viele Jahre Arzt, erwarb sich aber durch eingetroffene Prognosen astrologischer Art einen guten Ruf als Astrologe. Höfische Kreise konsultierten ihn, 1650 wurde er Professor für Mathematik, Sein Lebenswerk, die Astrologia Gallica, an der er 30 Jahre gearbeitet hatte, wurde erstmals fünf Jahre nach seinem Tod gedruckt. Jean Baptiste Morale Villefranche, abgekürzt Morinus. Die Astrologie der Häuserherrscher ist die deutsche Ausgabe von Buch 21 der berühmten Astrologia Gallica und wurde 2021 im Chiron Verlag in einer neuen Ausgabe in einer handlichen Paperback Ausgabe neu aufgelegt. Die Ausgabe enthält eine zeitgemäße Übertragung und Erschließung des Textes. Manfred Magg war unzufrieden mit der ursprünglichen ersten Auflage und den verfügbaren Informationen über das Buch 21 der Astrologica Gallica. Und hat dann für sich beschlossen, er macht für sich eine neue lesbare Fassung und hat dann diese neue lesbare Fassung, die er für sich privat erstellt hatte, dem Chiron Verlag angeboten. Und Reinhardt Stiele war dankbar, eine Neufassung herausgeben zu können, die deutlich besser lesbar ist als die frühere erste Ausgabe.
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Volker Schendel 25.09.20251. Die Neuauflage des Buches:
Titel: "Astrologie der Häuserherrscher – Astrologia Gallica Buch 21" von Jean Baptiste Morin de Villefranche (genannt Morinus).
Bearbeitung: Manfred Magg, erschienen im Chiron Verlag (2021) als handliche Paperback-Ausgabe.
Motivation: Magg war unzufrieden mit der Lesbarkeit und den Informationen der vergriffenen Erstausgabe. Ziel der Neuauflage ist eine zeitgemäße, gut lesbare Übertragung des lateinischen Originaltextes ins Deutsche, ohne den traditionellen Gehalt zu verwässern.
Inhaltliche Ergänzung: Die Neuauflage enthält zusätzlich Morins kleines Werk "Die Kabbalah der zwölf astrologischen Häuser", was Lesern ein tieferes Verständnis der Hausbedingungen und klassischer Terminologie ermöglicht.
2. Jean Baptiste Morin de Villefranche (1583-1656) und sein Werk:
Hintergrund: Arzt und Mathematikprofessor am renommierten Collège Royal (heute Collège de France). Erlangte als prognostischer Astrologe Legendenstatus, dessen Treffsicherheit ihm Zugang zum königlichen Hof verschaffte.
Hauptwerk "Astrologia Gallica": Ein posthum (1661) erschienener, umfassender lateinischer Sammelband, an dem Morin 30 Jahre lang arbeitete. Es fasst seine jahrzehntelangen Beobachtungen, Berechnungen und Techniken zusammen.
Buch 21 – Das Herzstück: Gilt als zentraler Teil der "Astrologia Gallica", da Morin hier seine Methode der systematischen Verknüpfung der Häuserherrscher zur Deutung konkreter Lebensbereiche entfaltet.
Methodik: Morin präzisiert Urteile über Häuser und Ereignisse durch die Gegenüberstellung von "aktiver Determination der Himmelskörper" und "passiver Determination der irdischen Dinge" sowie durch die Kombination von Modalitäten, Elementen und Herrscherzuweisungen. Er präsentiert dies als logisch aufgebautes System, nicht als bloße Regelsammlung.
Praktische Relevanz: Das Buch bietet Regeln zur Gewichtung mehrerer Planeten in einem Haus, zur Ermittlung des stärksten Einflusses sowie zur Deutung von Konjunktionen, Aspekten und weiteren Determinierungen.
Lesbarkeit der Neuauflage: Die Theorie wird durch konkrete Fälle und autobiografische Beispiele (u.a. Deutungen eigener schwieriger Erfahrungen, Horoskope von Zeitgenossen) veranschaulicht, was die Lektüre lehrreich und anwendungsbezogen macht.
3. Morins Leben – Ein Auszug:
Frühe Jahre: Geboren 1583, wurde früh Waise. Studierte ab 16 Jahren Medizin.
Einführung in die Astrologie: Obwohl er als Mediziner nie wirklich glücklich war, führte ihn sein erster Arbeitgeber, ein Bischof, vermutlich zur Astrologie. Später traf er in Deutschland und Ungarn den Alchemisten und Astrologen Davidson.
"Permanente Sklaverei": Beschrieb die Zeit zwischen seinem 16. und 46. Lebensjahr als solche, was er astrologisch mit Planeten im 12. Haus seines Geburtshoroskops (Tal der Sorgen) begründete. Er diente 16 Herren, oft als Leibarzt, und kündigte oft.
Königlicher Hof und Richelieu: Trotz persönlicher Abneigung schätzte Kardinal Richelieu Morins Kompetenz als Astrologe. Morin beriet zahlreiche Adelige, darunter Ludwig XIII. und Königin Marie de Medici, die ihm eine Professur ermöglichte.
Charakter und Kontroversen: Galt als streitbar und war Verfechter des geozentrischen Weltbildes. Seine Reizbarkeit könnte zur fehlenden Anerkennung seiner Längengrad-Arbeiten beigetragen haben.
Legendärer Prognostiker: Bekannt für präzise, schonungslose Vorhersagen. Eine berühmte Anekdote berichtet von seiner Prophezeiung der Enthauptung des Herzogs von Effiat, die drei Jahre später durch Richelieu eintrat.
Tod: Sagte seinen eigenen Tod im November 1656 auf Basis der Sterne voraus. Er starb am 6. November 1656 im Alter von 73 Jahren.
4. Morins Erbe und die Astrologie:
Posthume Veröffentlichung: Die "Astrologia Gallica" wurde 1661 postum veröffentlicht, finanziert von Prinzessin Marie Louise von Gonsaga.
Niedergang der Astrologie: Mit dem Aufkommen des kopernikanischen Weltbildes und der Aufklärung geriet die Astrologie ins Abseits. Frankreich verbot ab 1666 durch Colbert und Ludwig XIV. die Astrologie in akademischen Kreisen und die Veröffentlichung astrologischer Kalender.
Wiederentdeckung: Morins Werk blieb über zwei Jahrhunderte nur wenigen Astrologen zugänglich. Erst Ende des 19. Jahrhunderts führte Henry Selvas französische Übersetzung von Buch 21 zu einer Wiederentdeckung.
Heutige Relevanz: Morin gilt heute als einer der Großen seiner Kunst. Seine streng logisch aufgebauten Interpretationsregeln sind für zeitgenössische Traditionsastrologen attraktiv. Die deutsche Chiron-Ausgabe bietet eine wichtige Möglichkeit, direkt aus diesem Kernwerk zu lernen.
Leseempfehlung: Es wird empfohlen, das Buch aufgrund seiner Komplexität mehrmals zu lesen. Für Anhänger der klassischen Tradition und logischer Deutungen bietet Buch 21 eine reichhaltige, strukturierte und praktikable Methodik, die bis heute als grundlegend gilt.
(genannt Morinus).
Bearbeitung: Manfred Magg, erschienen im Chiron Verlag (2021) als handliche Paperback-Ausgabe.
Motivation: Magg war unzufrieden mit der Lesbarkeit und den Informationen der vergriffenen Erstausgabe. Ziel der Neuauflage ist eine zeitgemäße, gut lesbare Übertragung des lateinischen Originaltextes ins Deutsche, ohne den traditionellen Gehalt zu verwässern.
Inhaltliche Ergänzung: Die Neuauflage enthält zusätzlich Morins kleines Werk "Die Kabbalah der zwölf astrologischen Häuser", was Lesern ein tieferes Verständnis der Hausbedingungen und klassischer Terminologie ermöglicht.
2. Jean Baptiste Morin de Villefranche (1583-1656) und sein Werk:
Hintergrund: Arzt und Mathematikprofessor am renommierten Collège Royal (heute Collège de France). Erlangte als prognostischer Astrologe Legendenstatus, dessen Treffsicherheit ihm Zugang zum königlichen Hof verschaffte.
Hauptwerk "Astrologia Gallica": Ein posthum (1661) erschienener, umfassender lateinischer Sammelband, an dem Morin 30 Jahre lang arbeitete. Es fasst seine jahrzehntelangen Beobachtungen, Berechnungen und Techniken zusammen.
Buch 21 – Das Herzstück: Gilt als zentraler Teil der "Astrologia Gallica", da Morin hier seine Methode der systematischen Verknüpfung der Häuserherrscher zur Deutung konkreter Lebensbereiche entfaltet.
Methodik: Morin präzisiert Urteile über Häuser und Ereignisse durch die Gegenüberstellung von "aktiver Determination der Himmelskörper" und "passiver Determination der irdischen Dinge" sowie durch die Kombination von Modalitäten, Elementen und Herrscherzuweisungen. Er präsentiert dies als logisch aufgebautes System, nicht als bloße Regelsammlung.
Praktische Relevanz: Das Buch bietet Regeln zur Gewichtung mehrerer Planeten in einem Haus, zur Ermittlung des stärksten Einflusses sowie zur Deutung von Konjunktionen, Aspekten und weiteren Determinierungen.
Lesbarkeit der Neuauflage: Die Theorie wird durch konkrete Fälle und autobiografische Beispiele (u.a. Deutungen eigener schwieriger Erfahrungen, Horoskope von Zeitgenossen) veranschaulicht, was die Lektüre lehrreich und anwendungsbezogen macht.
3. Morins Leben – Ein Auszug:
Frühe Jahre: Geboren 1583, wurde früh Waise. Studierte ab 16 Jahren Medizin.
Einführung in die Astrologie: Obwohl er als Mediziner nie wirklich glücklich war, führte ihn sein erster Arbeitgeber, ein Bischof, vermutlich zur Astrologie. Später traf er in Deutschland und Ungarn den Alchemisten und Astrologen Davidson.
"Permanente Sklaverei": Beschrieb die Zeit zwischen seinem 16. und 46. Lebensjahr als solche, was er astrologisch mit Planeten im 12. Haus seines Geburtshoroskops (Tal der Sorgen) begründete. Er diente 16 Herren, oft als Leibarzt, und kündigte oft.
Königlicher Hof und Richelieu: Trotz persönlicher Abneigung schätzte Kardinal Richelieu Morins Kompetenz als Astrologe. Morin beriet zahlreiche Adelige, darunter Ludwig XIII. und Königin Marie de Medici, die ihm eine Professur ermöglichte.
Charakter und Kontroversen: Galt als streitbar und war Verfechter des geozentrischen Weltbildes. Seine Reizbarkeit könnte zur fehlenden Anerkennung seiner Längengrad-Arbeiten beigetragen haben.
Legendärer Prognostiker: Bekannt für präzise, schonungslose Vorhersagen. Eine berühmte Anekdote berichtet von seiner Prophezeiung der Enthauptung des Herzogs von Effiat, die drei Jahre später durch Richelieu eintrat.
Tod: Sagte seinen eigenen Tod im November 1656 auf Basis der Sterne voraus. Er starb am 6. November 1656 im Alter von 73 Jahren.
4. Morins Erbe und die Astrologie:
Posthume Veröffentlichung: Die "Astrologia Gallica" wurde 1661 postum veröffentlicht, finanziert von Prinzessin Marie Louise von Gonsaga.
Niedergang der Astrologie: Mit dem Aufkommen des kopernikanischen Weltbildes und der Aufklärung geriet die Astrologie ins Abseits. Frankreich verbot ab 1666 durch Colbert und Ludwig XIV. die Astrologie in akademischen Kreisen und die Veröffentlichung astrologischer Kalender.
Wiederentdeckung: Morins Werk blieb über zwei Jahrhunderte nur wenigen Astrologen zugänglich. Erst Ende des 19. Jahrhunderts führte Henry Selvas französische Übersetzung von Buch 21 zu einer Wiederentdeckung.
Heutige Relevanz: Morin gilt heute als einer der Großen seiner Kunst. Seine streng logisch aufgebauten Interpretationsregeln sind für zeitgenössische Traditionsastrologen attraktiv. Die deutsche Chiron-Ausgabe bietet eine wichtige Möglichkeit, direkt aus diesem Kernwerk zu lernen.
Leseempfehlung: Es wird empfohlen, das Buch aufgrund seiner Komplexität mehrmals zu lesen. Für Anhänger der klassischen Tradition und logischer Deutungen bietet Buch 21 eine reichhaltige, strukturierte und praktikable Methodik, die bis heute als grundlegend gilt.
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