Die astrologischen Häuser werden als ein Rad des Lebens angesehen, in dem sich das gesamte Spektrum der menschlichen Erfahrung abbildet. Sie stellen uns immer wieder vor Fragen. Zum einen gibt es mehrere Berechnungsmethoden. Aber auch ihre Deutung ist nicht immer einvernehmlich. Warum wurden die Häuser in der Antike auf diese Weise gestaltet und woher kommen die Grundbedeutungen für jedes Haus? Deborah Houlding erforschte die Geschichte und liefert erstmalig ein klares Bild über die Entstehung der Häuser und deren grundsätzliche symbolische Bedeutung.
Die Autorin stellt die Deutung der Häuser im Laufe der Zeit vor. Die vorgestellten Deutungsansätze machen deutlich, dass die oft verwendete Formel Zeichen = Haus leider zu kurz greift. Die Häuser haben mehr Eigenständigkeit als oft angenommen wird und leiten ihre Bedeutung nicht aus den Zeichen her. Dies zeigen auch die vielen im Buch vorgestellten klassischen Zuordnungen zu den Häusern.

Deborah Houlding (1962) ist von Beruf Grafikdesignerin. Seit den 80er Jahren ist sie als beratende Astrologin tätig und gilt heute als eine der wichtigsten Vertreterinnen der klassischen Astrologie. 1990 gründete sie den Asella Verlag zur Herausgabe von klassischen Texten, wenig später folgte die Zeitschrift Traditional Astrologer. Sie hat eine Schule für traditionelle Astrologe, schreibt regelmäßig in astrologischen Zeitschriften und betreibt die Webseite skyscript.co.uk .
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Volker Schendel 12.10.2025
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In einer Zeit, in der die Astrologie oft als flüchtiges Trendphänomen wahrgenommen wird, geprägt von Social-Media-Horoskopen und vereinfachten Deutungen, erscheint ein Werk wie Die astrologischen Häuser – Tempel der Planeten von Deborah Houlding wie ein leuchtender Leitstern. Dieses Buch, das 2008 vom Chiron Verlag als deutsche Übersetzung der englischen Originalausgabe The Houses: Temples of the Sky in ihrer erweiterten Auflage von 2006 veröffentlicht wurde, ist weit mehr als ein Standardwerk zur Hauslehre. Es ist eine leidenschaftliche Hommage an die Wurzeln der Astrologie, eine Brücke zwischen antiker Weisheit und moderner Praxis und ein Meilenstein, der die Disziplin bereichert. Mit 168 Seiten in einem handlichen Format als gebundene Ausgabe bietet es eine Dichte an Wissen, die den Leser nicht überfordert, sondern einlädt, tiefer einzutauchen. Es verkörpert die Quintessenz der Mission von Deborah Houlding: Die klassische Astrologie nicht als Relikt zu bewahren, sondern als lebendiges, anwendbares System zu beleben. Dieses Werk würdigt ihre Expertise aus der Gründung des Ascella Verlags über die Zeitschrift The Traditional Astrologer bis hin zur Plattform Skyscript und macht es für jeden Astrologen, angehende Praktiker oder neugierige Laien unverzichtbar.
Deborah Houlding, geboren 1962 in Mansfield in England, ist keine bloße Theoretikerin, sondern eine Pionierin der traditionellen Astrologie. Ursprünglich als Grafikdesignerin ausgebildet, fand sie in den 1980er Jahren ihre Berufung durch die Faculty of Astrological Studies und die Lehren von Olivia Barclay. Seit 1990 leitet sie die School of Traditional Astrology und hat mit Werken wie der annotierten Edition von William Lillys Christian Astrology unzählige Astrologen geprägt. Ihr Ansatz ist einzigartig: Sie verbindet philologische Präzision, basierend auf Quellen von Ptolemäus über Albumasar bis Morin de Villefranche, mit praxisnaher Didaktik. In Die astrologischen Häuser kulminiert diese Expertise: Hier wird nicht nur beschrieben, was Häuser bedeuten, sondern erklärt, warum sie so bedeuten, was sie bedeuten. Die Übersetzung ins Deutsche durch den Chiron Verlag, der sich auf esoterische und astrologische Literatur spezialisiert hat, bewahrt diesen Geist wunderbar – flüssig, präzise und mit einem Hauch von Poesie, der den Originaltext ehrt. Es ist, als ob die Tempel des Himmels nun auch für deutschsprachige Leser zugänglich werden.
Das Buch gliedert sich in eine logische, einladende Struktur, die den Leser schrittweise vom Überblick zur Tiefe führt. Der Einstieg mit Eine historische Übersicht legt den Grundstein: Houlding skizziert die Evolution der Häuser von ihren ägyptischen und hellenistischen Ursprüngen bis zur Renaissance. Hier wird klar, dass Häuser nicht willkürliche Divisionen des Himmels sind, sondern ein Rad des Lebens, das das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrungen abbildet – vom Aufstieg der Sonne im 1. Haus bis zum Untergang im 7. Die Autorin betont die diurnale Bewegung als Kernprinzip: Im Gegensatz zur modernen Uhrzeigersinn-Lesung, die Houlding subtil kritisiert, folgt die traditionelle Deutung der natürlichen Rotation der Erde, was eine zyklische, organische Sichtweise schafft. Die Kernkapitel widmen sich den Achsen und individuellen Häusern, immer mit einem Fokus auf symbolische Tiefe und historische Quellen. Die Winkel: Bedeutung der ägyptischen Solarphilosophie beleuchtet die Aszendenten- und Deszendenten-Achse als Portale zwischen Himmel und Erde, beeinflusst von solarer Mystik. Besonders faszinierend sind die Achsen-Analysen: Das 2./8.-Haus-Achse, betitelt Aspekte und Tore, erkundet Themen wie Besitz, Tod und Transformation, wobei Houlding klärt, dass das 8. Haus trotz moderner Selbstverwirklichungs-Deutungen primär mit Verlust und Trauer assoziiert ist – eine harte, aber ehrliche Wahrheit, die auf antiken Texten basiert. Ähnlich detailliert werden die 3./9.-Achse für Kommunikation und höheres Wissen, die 4./10.-Achse für Wurzeln und Karriere sowie die 5./11.-Achse für Kreativität und Gemeinschaft behandelt. Hier glänzt Houldings Recherche: Sie zitiert Joys der Planeten, zum Beispiel Venus' Freude im 5. Haus als Quelle für Freuden und Künste, und zeigt, wie arabische Astrologen wie Al-Biruni diese erweiterten. Die abschließenden Kapitel zu den Haus-Systemen wie Whole Sign, Regiomontanus oder Placidus sind ein Highlight: Houlding vermeidet Dogmatismus und präsentiert jede Variante mit Vor- und Nachteilen, untermauert durch Diagramme und Berechnungsbeispiele. Der umfangreiche Rulership-Index am Ende mit etwa 20 Seiten ist ein Schatz: Er listet Significatoren für Themen wie Ehe, Krankheit oder Reisen auf, sortiert nach Häusern und Planeten – ein praktisches Nachschlagewerk, das den Leser direkt in die Beratungspraxis entlässt. Insgesamt umfasst das Inhaltsverzeichnis Eine historische Übersicht, Die Winkel: Bedeutung der ägyptischen Solarphilosophie, Aspekte und Tore: Die 2./8.-Haus-Achse, Die 3./9.-Haus-Achse, Die 4./10.-Haus-Achse, Die 5./11.-Haus-Achse, Die 6./12.-Haus-Achse, Die Häuser: Eine Haus-zu-Haus-Betrachtung, Die Häuser-Systeme, Rulership-Index, Referenzen und Index. Diese Aufteilung macht das Buch zu einem modularen Lernwerkzeug: Anfänger können mit den Achsen beginnen, Fortgeschrittene direkt zum Index greifen.
Was Die astrologischen Häuser so besonders macht, ist Houldings Fähigkeit, Komplexität zugänglich zu machen, ohne an Tiefe einzubüßen. Zunächst die historische Präzision: Die Autorin taucht in Primärquellen ein – von Firmicus Maternus bis Guido Bonatti – und rekonstruiert, wie Häuser als Tempel der Planeten entstanden. Sie widerlegt moderne Mythen, etwa die Verwechslung von Häusern mit Zeichen: Obwohl die moderne Natalastrologie einen erheblichen Austausch von Bedeutungen zwischen Häusern und Zeichen erlaubt, widerspricht die Vorstellung, dass Häuser ihre Bedeutungen aus Zeichen ableiten, klar den traditionellen Texten. Stattdessen betont sie die Unabhängigkeit: Häuser basieren auf der Erdrotation, Zeichen auf siderischen Zyklen – eine Unterscheidung, die die Astrologie kohärenter macht. Rezensionen loben dies einhellig: Garry Phillipson nennt es ein must-have für ernsthafte Astrologen, da es Verzerrungen bereinigt und eine tiefere Wertschätzung der Ursprünge ermöglicht. Ähnlich feiert Hana O’Neill die Korrektur von Fehlinformationen, etwa Venuss Rolle: Versucht, eine traditionelle Referenz zu finden, die Venus als Handel oder Geld darstellt. Ihr werdet keine finden – ein Zitat, das zeigt, wie Houlding moderne Kommerz-Assoziationen durch Stier-Herrschaft enttarnt und Merkur als wahren Handelsplaneten rehabilitiert. Die didaktische Klarheit ist ein weiterer Trumpf. Mit 168 Seiten ist das Buch kein Wälzer, doch es wimmelt von Diagrammen, Tabellen und Glossaren, die den Grafikdesign-Hintergrund der Autorin widerspiegeln. Jede Achse wird mit Querverweisen illustriert, und der Text ist so gestaltet, dass er wie ein Gespräch wirkt – klar, präzise, ohne Jargon-Überladung. O’Neill schwärmt: Die klare und knappe Aufmachung, wie leicht es sich lesen lässt... ich habe es mit Sticky Tabs vollgeklebt! Sogar komplexe Themen wie averted aspects oder retrograden Einflüssen in Häusern werden schrittweise erklärt, mit historischen Anekdoten, die den Leser fesseln. Dies macht es ideal für die Zielgruppe: Von Schülerinnen der School of Traditional Astrology bis zu selbstlernenden Praktikern. Nicht zu unterschätzen ist die praktische Relevanz. Im Gegensatz zu rein theoretischen Werken integriert Houlding Anwendungen: Wie nutzt man das 5. Haus für Kreativitätsberatung? Oder das 12. für spirituelle Krisen? Der Rulership-Index ist hier Gold wert – eine Liste, die Significatoren wie Mutter als Mond im 4. oder Reisen als Merkur im 3./9. auflistet, und so die Prognostik via Profectiones bereichert. Phillipson preist es als bestes in seiner Kategorie, da es Leser ermächtigt, Rulerships aus ersten Prinzipien abzuleiten. Es vermittelt nicht nur Wissen, sondern Werkzeuge für die Beratungspraxis, sei es in der Horar- oder Natalastrologie.
Im Vergleich zu Klassikern wie Alan Leos The Key to Your Own Nativity, das Häuser modernisiert, oder Robert Hands Essentials of Horary Astrology, das auf Praxis fokussiert, sticht Houldings Buch durch seine Balance heraus. Wo moderne Autoren wie Stephen Arroyo Häuser psychologisch aufladen, bleibt Houlding traditionstreu, ohne dogmatisch zu wirken – sie diskutiert Systeme neutral, was sie von Fanatikern wie Chris Brennan abhebt. Gegenüber Lillys Christian Astrology, das Houlding annotierte, ist es zugänglicher, mit visuellen Hilfen. Und im deutschsprachigen Raum ergänzt es Lücken: Wo Ludwig Rudolphs Astrologie der Häuser aus den 1940er Jahren veraltet ist, bringt Houlding Frische durch Quellenkritik. Es ist kein Konkurrent, sondern Ergänzung zu ihrem eigenen Œuvre – etwa dem Essay The Doctrine of Directions in The Traditional Astrologer. Goodreads-Nutzer bestätigen mit 4,5 Sternen aus 155 Bewertungen: Ein Muss für jeden Astrologen; es klärt Missverständnisse und ist eine Referenz fürs Leben.
Die astrologischen Häuser – Tempel der Planeten ist ein Meisterwerk, das Deborah Houldings Genie verkörpert: Historisch fundiert, didaktisch brillant und praxisnah wirkungsvoll. Es lädt ein, die Sterne nicht nur zu betrachten, sondern zu verstehen – als Tempel, in denen Planeten wirken und Leben entfaltet wird. Ob für die Ausbildung an der School of Traditional Astrology, Seminare oder den Alltagsgebrauch: Dieses Buch ist ein Geschenk. Es empfiehlt sich von Herzen – es klärt, bereichert und inspiriert. In einer Welt voller Oberflächlichkeit ist Houldings Werk ein Anker der Tiefe. Fünf Sterne, ohne Zögern – und ein Aufruf: Mehr solcher Bücher, bitte! https://astrologien.vonabisw.de/astrologien/deborah-houlding-pionierin-der-klassischen-astrologie-und-ihre-school-of-traditional-astrology
In einer Zeit, in der die Astrologie oft als flüchtiges Trendphänomen wahrgenommen wird, geprägt von Social-Media-Horoskopen und vereinfachten Deutungen, erscheint ein Werk wie Die astrologischen Häuser – Tempel der Planeten von Deborah Houlding wie ein leuchtender Leitstern. Dieses Buch, das 2008 vom Chiron Verlag als deutsche Übersetzung der englischen Originalausgabe The Houses: Temples of the Sky in ihrer erweiterten Auflage von 2006 veröffentlicht wurde, ist weit mehr als ein Standardwerk zur Hauslehre. Es ist eine leidenschaftliche Hommage an die Wurzeln der Astrologie, eine Brücke zwischen antiker Weisheit und moderner Praxis und ein Meilenstein, der die Disziplin bereichert. Mit 168 Seiten in einem handlichen Format als gebundene Ausgabe bietet es eine Dichte an Wissen, die den Leser nicht überfordert, sondern einlädt, tiefer einzutauchen. Es verkörpert die Quintessenz der Mission von Deborah Houlding: Die klassische Astrologie nicht als Relikt zu bewahren, sondern als lebendiges, anwendbares System zu beleben. Dieses Werk würdigt ihre Expertise aus der Gründung des Ascella Verlags über die Zeitschrift The Traditional Astrologer bis hin zur Plattform Skyscript und macht es für jeden Astrologen, angehende Praktiker oder neugierige Laien unverzichtbar.
Deborah Houlding, geboren 1962 in Mansfield in England, ist keine bloße Theoretikerin, sondern eine Pionierin der traditionellen Astrologie. Ursprünglich als Grafikdesignerin ausgebildet, fand sie in den 1980er Jahren ihre Berufung durch die Faculty of Astrological Studies und die Lehren von Olivia Barclay. Seit 1990 leitet sie die School of Traditional Astrology und hat mit Werken wie der annotierten Edition von William Lillys Christian Astrology unzählige Astrologen geprägt. Ihr Ansatz ist einzigartig: Sie verbindet philologische Präzision, basierend auf Quellen von Ptolemäus über Albumasar bis Morin de Villefranche, mit praxisnaher Didaktik. In Die astrologischen Häuser kulminiert diese Expertise: Hier wird nicht nur beschrieben, was Häuser bedeuten, sondern erklärt, warum sie so bedeuten, was sie bedeuten. Die Übersetzung ins Deutsche durch den Chiron Verlag, der sich auf esoterische und astrologische Literatur spezialisiert hat, bewahrt diesen Geist wunderbar – flüssig, präzise und mit einem Hauch von Poesie, der den Originaltext ehrt. Es ist, als ob die Tempel des Himmels nun auch für deutschsprachige Leser zugänglich werden.
Das Buch gliedert sich in eine logische, einladende Struktur, die den Leser schrittweise vom Überblick zur Tiefe führt. Der Einstieg mit Eine historische Übersicht legt den Grundstein: Houlding skizziert die Evolution der Häuser von ihren ägyptischen und hellenistischen Ursprüngen bis zur Renaissance. Hier wird klar, dass Häuser nicht willkürliche Divisionen des Himmels sind, sondern ein Rad des Lebens, das das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrungen abbildet – vom Aufstieg der Sonne im 1. Haus bis zum Untergang im 7. Die Autorin betont die diurnale Bewegung als Kernprinzip: Im Gegensatz zur modernen Uhrzeigersinn-Lesung, die Houlding subtil kritisiert, folgt die traditionelle Deutung der natürlichen Rotation der Erde, was eine zyklische, organische Sichtweise schafft. Die Kernkapitel widmen sich den Achsen und individuellen Häusern, immer mit einem Fokus auf symbolische Tiefe und historische Quellen. Die Winkel: Bedeutung der ägyptischen Solarphilosophie beleuchtet die Aszendenten- und Deszendenten-Achse als Portale zwischen Himmel und Erde, beeinflusst von solarer Mystik. Besonders faszinierend sind die Achsen-Analysen: Das 2./8.-Haus-Achse, betitelt Aspekte und Tore, erkundet Themen wie Besitz, Tod und Transformation, wobei Houlding klärt, dass das 8. Haus trotz moderner Selbstverwirklichungs-Deutungen primär mit Verlust und Trauer assoziiert ist – eine harte, aber ehrliche Wahrheit, die auf antiken Texten basiert. Ähnlich detailliert werden die 3./9.-Achse für Kommunikation und höheres Wissen, die 4./10.-Achse für Wurzeln und Karriere sowie die 5./11.-Achse für Kreativität und Gemeinschaft behandelt. Hier glänzt Houldings Recherche: Sie zitiert Joys der Planeten, zum Beispiel Venus' Freude im 5. Haus als Quelle für Freuden und Künste, und zeigt, wie arabische Astrologen wie Al-Biruni diese erweiterten. Die abschließenden Kapitel zu den Haus-Systemen wie Whole Sign, Regiomontanus oder Placidus sind ein Highlight: Houlding vermeidet Dogmatismus und präsentiert jede Variante mit Vor- und Nachteilen, untermauert durch Diagramme und Berechnungsbeispiele. Der umfangreiche Rulership-Index am Ende mit etwa 20 Seiten ist ein Schatz: Er listet Significatoren für Themen wie Ehe, Krankheit oder Reisen auf, sortiert nach Häusern und Planeten – ein praktisches Nachschlagewerk, das den Leser direkt in die Beratungspraxis entlässt. Insgesamt umfasst das Inhaltsverzeichnis Eine historische Übersicht, Die Winkel: Bedeutung der ägyptischen Solarphilosophie, Aspekte und Tore: Die 2./8.-Haus-Achse, Die 3./9.-Haus-Achse, Die 4./10.-Haus-Achse, Die 5./11.-Haus-Achse, Die 6./12.-Haus-Achse, Die Häuser: Eine Haus-zu-Haus-Betrachtung, Die Häuser-Systeme, Rulership-Index, Referenzen und Index. Diese Aufteilung macht das Buch zu einem modularen Lernwerkzeug: Anfänger können mit den Achsen beginnen, Fortgeschrittene direkt zum Index greifen.
Was Die astrologischen Häuser so besonders macht, ist Houldings Fähigkeit, Komplexität zugänglich zu machen, ohne an Tiefe einzubüßen. Zunächst die historische Präzision: Die Autorin taucht in Primärquellen ein – von Firmicus Maternus bis Guido Bonatti – und rekonstruiert, wie Häuser als Tempel der Planeten entstanden. Sie widerlegt moderne Mythen, etwa die Verwechslung von Häusern mit Zeichen: Obwohl die moderne Natalastrologie einen erheblichen Austausch von Bedeutungen zwischen Häusern und Zeichen erlaubt, widerspricht die Vorstellung, dass Häuser ihre Bedeutungen aus Zeichen ableiten, klar den traditionellen Texten. Stattdessen betont sie die Unabhängigkeit: Häuser basieren auf der Erdrotation, Zeichen auf siderischen Zyklen – eine Unterscheidung, die die Astrologie kohärenter macht. Rezensionen loben dies einhellig: Garry Phillipson nennt es ein must-have für ernsthafte Astrologen, da es Verzerrungen bereinigt und eine tiefere Wertschätzung der Ursprünge ermöglicht. Ähnlich feiert Hana O’Neill die Korrektur von Fehlinformationen, etwa Venuss Rolle: Versucht, eine traditionelle Referenz zu finden, die Venus als Handel oder Geld darstellt. Ihr werdet keine finden – ein Zitat, das zeigt, wie Houlding moderne Kommerz-Assoziationen durch Stier-Herrschaft enttarnt und Merkur als wahren Handelsplaneten rehabilitiert. Die didaktische Klarheit ist ein weiterer Trumpf. Mit 168 Seiten ist das Buch kein Wälzer, doch es wimmelt von Diagrammen, Tabellen und Glossaren, die den Grafikdesign-Hintergrund der Autorin widerspiegeln. Jede Achse wird mit Querverweisen illustriert, und der Text ist so gestaltet, dass er wie ein Gespräch wirkt – klar, präzise, ohne Jargon-Überladung. O’Neill schwärmt: Die klare und knappe Aufmachung, wie leicht es sich lesen lässt... ich habe es mit Sticky Tabs vollgeklebt! Sogar komplexe Themen wie averted aspects oder retrograden Einflüssen in Häusern werden schrittweise erklärt, mit historischen Anekdoten, die den Leser fesseln. Dies macht es ideal für die Zielgruppe: Von Schülerinnen der School of Traditional Astrology bis zu selbstlernenden Praktikern. Nicht zu unterschätzen ist die praktische Relevanz. Im Gegensatz zu rein theoretischen Werken integriert Houlding Anwendungen: Wie nutzt man das 5. Haus für Kreativitätsberatung? Oder das 12. für spirituelle Krisen? Der Rulership-Index ist hier Gold wert – eine Liste, die Significatoren wie Mutter als Mond im 4. oder Reisen als Merkur im 3./9. auflistet, und so die Prognostik via Profectiones bereichert. Phillipson preist es als bestes in seiner Kategorie, da es Leser ermächtigt, Rulerships aus ersten Prinzipien abzuleiten. Es vermittelt nicht nur Wissen, sondern Werkzeuge für die Beratungspraxis, sei es in der Horar- oder Natalastrologie.
Im Vergleich zu Klassikern wie Alan Leos The Key to Your Own Nativity, das Häuser modernisiert, oder Robert Hands Essentials of Horary Astrology, das auf Praxis fokussiert, sticht Houldings Buch durch seine Balance heraus. Wo moderne Autoren wie Stephen Arroyo Häuser psychologisch aufladen, bleibt Houlding traditionstreu, ohne dogmatisch zu wirken – sie diskutiert Systeme neutral, was sie von Fanatikern wie Chris Brennan abhebt. Gegenüber Lillys Christian Astrology, das Houlding annotierte, ist es zugänglicher, mit visuellen Hilfen. Und im deutschsprachigen Raum ergänzt es Lücken: Wo Ludwig Rudolphs Astrologie der Häuser aus den 1940er Jahren veraltet ist, bringt Houlding Frische durch Quellenkritik. Es ist kein Konkurrent, sondern Ergänzung zu ihrem eigenen Œuvre – etwa dem Essay The Doctrine of Directions in The Traditional Astrologer. Goodreads-Nutzer bestätigen mit 4,5 Sternen aus 155 Bewertungen: Ein Muss für jeden Astrologen; es klärt Missverständnisse und ist eine Referenz fürs Leben.
Die astrologischen Häuser – Tempel der Planeten ist ein Meisterwerk, das Deborah Houldings Genie verkörpert: Historisch fundiert, didaktisch brillant und praxisnah wirkungsvoll. Es lädt ein, die Sterne nicht nur zu betrachten, sondern zu verstehen – als Tempel, in denen Planeten wirken und Leben entfaltet wird. Ob für die Ausbildung an der School of Traditional Astrology, Seminare oder den Alltagsgebrauch: Dieses Buch ist ein Geschenk. Es empfiehlt sich von Herzen – es klärt, bereichert und inspiriert. In einer Welt voller Oberflächlichkeit ist Houldings Werk ein Anker der Tiefe. Fünf Sterne, ohne Zögern – und ein Aufruf: Mehr solcher Bücher, bitte!
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