Die Konvergenz der Kräfte, die hier erzeugt wird, liefert oft auch die notwendige zusätzliche Energie, um ein besonders zielstrebiges Leben zu führen. Die astrologische Einschätzung der Wirkung eines Großen Kreuzes pendelt zwischen den Extremen Fluch und Segen. Wie kann man hier zu der richtigen Deutung gelangen? Die Autorin stellt hierfür erstmalig eine praktische Arbeitsmethode vor. Sie zeigt, dass die Betroffenen nicht in ihrem Großen Kreuz gefangen sind. Die Planeten laufen nach der Geburt weiter und bilden von Zeit zu Zeit bestimmte wiederkehrende Winkelverbindungen mit den Faktoren des Grundhoroskops. Durch die immer gleiche Abfolge prägt sich dem Geborenen ein spezifisches Reaktionsmuster ein. Da nicht alle Planeten des Großen Kreuzes gradgenau stehen, werden diejenigen mit der niedrigsten Gradzahl zuerst transitiert. Die Transitfolge des Großen Kreuzes kennt demnach einen Anfang und ein Ende. Die Qualität des letzten Planeten der Aspektkette bedingt also einen erheblichen Unterschied für die Auswirkung. Zum Beispiel bringt Jupiter am Ende der Aspektfigur eher eine Belohnung, während Uranus vielleicht eine plötzliche Wende herbeiführt. Das Buch basiert auf einer Auswertung von 456 Horoskopen und stellt die Dynamik der Transitauslösung an 60 Beispielen vor. Darüber hinaus ist eine Anleitung für die praktische Arbeit enthalten. Ausführlich wird die Wirkungsweise in kardinalen, fixen und veränderlichen Häusern beschrieben, jeweils unter Berücksichtigung der verschiedenen Anfangs- und Endpunkte. Dies eröffnet jedem Leser ein völlig neues Verständnis der Transite.
Deutungsprinzipien des Großen Kreuzes
In den vorangegangenen Kapiteln ging es um die Stellung des Großen Kreuzes in den verschiedenen Zeichen, unterteilt nach den Bewegungsformen kardinal, fixiert und veränderlich. Die Wirkung der Zeichen besteht aber lediglich in einer Modulation der jeweiligen Planetenenergie. Wenn z.B. Jupiter im Widder steht, ist die Wirkung ähnlich wie bei einer Konjunktion von Jupiter und Mars, dem Herrscher des Zeichens Widder. Da in den bisherigen Beispielen aber pro Bewegungsform immer die gleichen drei Planeten ein T-Quadrat bildeten, ergaben sich die heraus gearbeiteten Unterschiede erstens aus den jeweils beteiligten persönlichen Planeten, zweitens aus der Reihenfolge im Astroskript und drittens aus den Häusern.
Während die Stellung in den Zeichen die Färbung der Planeten festlegt, bestimmen die Häuser, in welchem Bereich der Lebensbühne die Planetenenergien zum Ausdruck kommen sollen: sei es im kardinalen Bereich der Häuser 1-7 4-10, im fixierten Bereich der Häuser 2-8 5-11, im veränderlichen Bereich der Häuser 3-9 6-12 oder in einer gemischten Häuserkombination.
Für die Beurteilung der Wirkungsweise eines Großen Kreuzes ist somit die Reihenfolge der Häuser maßgebend. Das erste Haus der Skriptkette und der in ihm stehende Planet zeigen die antreibende Motivation oder den Ausgangspunkt. Das letzte Haus und der Planet in ihm das angestrebte Ziel oder das Resultat. Die Häuser dazwischen sind die Stationen auf dem Weg zum Ziel oder die "Mittler", die im besten Fall gemeistert, im schlechtesten Fall aber durchlitten werden müssen.
Da es sich bei den Oppositionen um Gegensatzpaare handelt, die sich ergänzen, werden die durch sie hervorgerufenen Konfrontationen immer offen ausgetragen. Häufig wird sogar versucht, beide Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wie weiter oben schon angedeutet, sollte man immer die 90°-Richtungsänderung der Konstellation berücksichtigen. Am sanftesten verlaufen die Transite bei einem Großen Kreuz mit zwei Oppositionen, die in der Mitte durch ein Quadrat miteinander verbunden sind. Hier haben wir nur eine Richtungsänderung um 90°. Oder es steht am Anfang und am Ende ein Quadrat und nur in der Mitte eine Opposition, was also zwei Richtungsänderungen um 90° bedeutet. Schließlich kann die Skriptfolge des Großen Kreuzes auch so angelegt sein, dass Quadrat auf Quadrat auf Quadrat folgt. Dies ergibt drei Richtungsänderungen um 90°.
Die zuletzt beschriebene Konstellation lässt sich am ehesten mit der Redewendung: "Ein Unglück kommt selten allein" umschreiben. Der Horoskopeigner befindet sich in einem permanenten Kampf, was ihn aufrichten kann nach dem Motto: "Was mich nicht umbringt, macht mich stark!" Meistens geht ihm aber irgendwann die Kraft aus und er resigniert, verfällt in Depressionen oder er wird krank.
Für die Interpretation eines Großen Kreuzes kommt es aber auch darauf an, welcher Planet am Anfang oder Ende der Auslösungsdynamik steht.
Saturn zu Beginn kann statt der Motivation die Vertreibung aus dem Paradies bedeuten. Saturn am Schluss kann bewirken, dass das angestrebte Ziel nicht erreicht wird und es stattdessen zu Frustrationen kommt.
Uranus am Anfang kann eine zündende Idee sein. Steht er am Ende, so kann dies besagen, dass eine zündende Idee in die Tat umgesetzt wird, der Betroffene also ein Erneuerer oder Reformer ist. Es kann sich aber auch darum handeln, dass die Dinge zum Schluss immer eine unverhoffte Wende nehmen und den Geborenen darauf vertrauen lassen, dass alles schon gut ausgehen wird.
Pluto am Beginn bedeutet in der Regel einen machtvollen Antrieb, wobei der Horoskopeigner den Anschein erwecken kann, von einer Idee geradezu besessen zu sein. Mit Pluto als Endsignifikator wird der Horoskopeigner entweder Herr und Meister seines Lebens, oder er unterliegt oder unterwirft sich einem Herrn oder Meister. Manchmal dem Herr des Schicksals, der mit dem Betroffenen einen Läuterungs- und Umwandlungsprozess vornimmt. Ähnliches trifft für den Endpunkt im 8. Haus zu. Dies ist die schwierigste Aufgabe, welche das Schicksal zu vergeben hat. Wenn sich ein derart Betroffener dagegen auflehnt, werden die Schwierigkeiten nur noch größer werden: Hier hilft nur die Einsicht, dass der Mensch gegen den Willen des Schicksals nichts ausrichten kann.
Um die empirisch gefundenen Ergebnisse für die praktische Arbeit nutzbar zu machen, folgt jetzt eine schematische Deutung des Großen Kreuzes in den verschiedenen Häuserkombinationen. Es wird darauf verzichtet, Änderungen der Grundtendenz zu beschreiben, die sich ergeben, wenn Saturn oder Pluto am Ende des Großen Kreuzes stehen. Überdies können zwei gegenläufige Häuserkombinationen durchaus auf ähnliche Weise zum Ausdruck kommen, wenn zum Beispiel in der einen Saturn am Ende steht, in der gegenläufigen aber Jupiter.
Bei der Darstellung der einzelnen Variationen steht oft ein Ereignis oder eine Entscheidung der Horoskopeigner im Vordergrund. Durch dieses Ereignis oder diese Entscheidung schaffen sich die Geborenen die - schon aus ihrer Herkunftsfamilie bekannten - Lebensumstände, die es ihnen ermöglichen, die Spannungen des Großen Kreuzes immer wieder aufs Neue zu erleben.
Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden