Das 8. Haus birgt nicht ganz einfache Themen. Es ist ein Tor zur anderen Welt, steht aber auch für Tabus und Krisen. Zugleich ermöglicht der Blick hinter den Spiegel auch die Wandlung. Der Autor beschreibt die vielfältigen Ausprägungen des 8. Hauses. Außerdem enthält das Buch ausgiebige Deutungen zu den Planeten und Transiten im 8. Haus.
Martin Sebastian Moritz (1968) ist Diplom-Psychologe und arbeitet als Therapeut mit Praxen in Hamburg und Berlin. Mit Astrologie beschäftigt er sich seit 1988. Neben seiner therapeutischen Tätigkeit bietet er Aus- und Weiterbildung in psychologischer Astrologie in Workshops und Webinaren an. Seine Beiträge über astrologische Themen erscheinen regelmäßig in der Zeitschrift MERIDIAN.
Die Büchse der Pandora
Das Öffnen der Büchse der Pandora ist eine Metapher für das Stiften eines Unheils, das sich nicht wiedergutmachen lässt. In der Sage war Pandora die aus Lehm geschaffene Frau des Epimetheus, des Bruders von Prometheus, der den Göttern das Feuer gestohlen hatte. Göttervater Zeus hatte die schöne Pandora aus Zorn über Prometheus' Tat ausgesandt, um die Menschheit einer Prüfung zu unterziehen. Er gab ihr eine Büchse, die sie den Menschen als Geschenk bringen sollte mit der Auflage, dass diese auf keinen Fall geöffnet werden dürfe. Natürlich öffnet Pandora schon vor dem Überreichen selber die Büchse, zu groß ist ihre Neugier, die der sanft aus der Büchse entströmende Rauch in ihr entfacht. Genau in dem Moment, in dem sie die Büchse öffnet, entströmt das Unheil. Es entweicht das Schlechte, in Form aller Laster und Untugenden, die man sich nur vorstellen kann, in die Welt, und bricht über die unschuldige Menschheit herein. Auch Krankheit und Tod entweichen der Büchse, vordem den Menschen unbekannt. Doch neben all den giftigen Schwaden dringt auch noch etwas anderes aus der Büchse, die Hoffnung. Dieser Mythos umfasst sehr anschaulich die Kerneigenschaften des 8. Hauses:
• Die Verführung
• Die Prüfung
• Das Tabu
• Die Selbstüberwindung
• Der Blick in die Tiefe
• Die Krise
• Der Schatten
• Die Schuld
• Die Wandlung
Was auch immer uns hier begegnet: Es ist nicht nett und sauber, nicht hübsch, sondern hat in vielen Fällen mit Bitterkeit, Groll und Scham zu tun. Wir müssen uns überwinden und sehr tapfer sein, um uns diesen hässlichen Seiten in uns zu stellen. Spirituell gesehen ist diese Erkenntnis zwar schmerzhaft, aber auch absolut essentiell, denn Ganzheitlichkeit und Authentizität erreichen wir nur, indem wir auch unsere dunklen, verdrängten Seiten annehmen. Aus dem 8. Haus steigt der Geruch des Geheimnisses und der Tabus auf. Etwas faulig und unheimlich, nichts für feine Nasen, gleichzeitig aber verführerisch. Es sind sozusagen die geheimen Katakomben unserer Psyche, in deren Labyrinthen wir unserem wahren Selbst begegnen. Wiederauferstanden aus den Tiefen des vorher Verdrängten und Unbewussten, bringt man dann seinen Schatz mit, den man allerdings nicht dem hellen Tageslicht und den neugierigen Blicken seiner Mitmenschen aussetzen muss, er kann ganz heimlich bleiben.
Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden