
Das Horoskop als Spiegelbild der Familie
Das Horoskop spiegelt das Familiensystem wider, in das wir zur Zeit unserer Geburt hineingeboren wurden (einschließlich der Geschwister, die vielleicht noch nachkommen, aber im energetischen Muster schon angelegt sind). Es ist damit Bindungsglied oder Brücke zwischen uns und unserem Leben jetzt – und unserer Geschichte (das, was bisher geschichtet wurde). Dabei repräsentieren die Planeten die Mitglieder unserer Familie – als Projektionen innerseelischer Anteile. Dabei ist unerheblich, wie unsere Familienangehörigen wirklich waren oder sind. Bedeutsam für uns ist das innere Bild, das wir von ihnen haben. In diesem Sinne sind wir unsere Familie, und wir erkennen in ihren Mitgliedern immer auch Anteile von uns selbst. Es ist deshalb wichtig zu wissen: Hassen wir jemanden in unserer Familie, so hassen wir immer auch einen Teil ins uns selbst.
Noch etwas: Nicht alles und nicht jede Person in unserer Sippe hat entscheidende Bedeutung für uns. Wir müssen aber wissen: Wenn Anlagen und Fähigkeiten wichtig sind für unsere Entwicklung, dann projiziert unsere Seele diese Energien (die im Horoskop angezeigt sind), ob in „verzerrter“ oder reifer Form, auf Menschen in unserem Umfeld – in diesem speziellen Fokus: auf die Familie.
Die Sonne repräsentiert den Vater, der Mond die Mutter. Vater (Sonne) und Mutter (Mond) sind archaische Bildmuster, die meines Erachtens nicht beliebig vertauscht oder anders zugeordnet werden dürfen – auch wenn der Vater zu Hause die „mütterliche Rolle“ übernahm, währenddessen die Mutter im Beruf Karriere machte; oder ein Kind bei der Tante aufwuchs, weil die Mutter früh verstorben ist. Die Tante versorgt das Kind zwar (Krebseigenschaften), aber sie kann niemals die Mutter sein und daher auch nicht Repräsentant des Mondes, der archetypischen Muttergöttin. In der Seele des Kindes existiert diese Mutter (Mond), und es existiert die Sehnsucht nach ihr.
Mars spiegelt in der Regel den erstgeborenen Sohn, manchmal schlüpft aber auch Jupiter in diese Rolle. Durch Fragen nach den Charaktereigenschaften der betreffenden Person, angezeigt durch Zeichen- und Häuserstellung sowie Aspektierungen, eröffnet sich indes relativ schnell die passende Zuordnung. Nicht zuletzt geben die durchschnittlichen Umlaufgeschwindigkeiten von Mars und Jupiter zur Zeit der Geburt Hinweise, das heißt, es ist auch darauf zu achten, ob die Planeten bei der Geburt direkt- oder rückläufig sind. Venus ist erfahrungsgemäß die erstgeborene Tochter. Das nachfolgende, jüngste Kind – das kann ein Bub oder ein Mädchen sein – übernimmt in der Regel die Rolle Merkurs. Merkur-Kinder sind die Kinder, die den Eltern am nächsten stehen. Auch sehen Sie ihre Aufgabe darin zu vermitteln. Insbesondere, weil das Schicksal sie meist dann in die Welt schickt, wenn die Beziehungsprobleme wachsen und die Ehe auf dem Spiel steht. Mit dieser, auf die Eltern ausgerichteten Vermittler- oder Aufräumungsrolle (er will auf diese Weise ja auch beachtet werden) ist der jüngste Nachwuchs aber schlicht überfordert. Und so gerät er in einen Solidaritätskonflikt und empfindet sich „gespalten“ – hin- und hergerissen zwischen Vater und Mutter, also auch zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen. Dies wird meist am nicht eindeutigen Verhalten offensichtlich. Die Nähe zu Vater und Mutter ergibt sich auch aus der archetypischen Ordnung: Merkur steht als Zwillings-Merkur (Herrscher über Zwillinge) unmittelbar vor dem Zeichen Krebs (Mond, Mutter, Frau, das Weibliche) und als Jungfrau-Merkur (Herrscher der Jungfrau) direkt nach dem Löwen (Sonne, Vater, Mann, das Männliche).
Die transpersonalen Planeten Saturn, Uranus, Neptun und Pluto repräsentieren unsere Ahnen, die Früheren, die vor-geordnet sind. Wobei wir davon ausgehen dürfen, dass Saturn, Neptun und Pluto in der Regel weibliche Vorfahren darstellen (Großmütter, manchmal auch Ur-Großmütter, oder Tanten, ebenso Frauen, die ausgeschlossen oder vergessen wurden). Neptun ist zuweilen auch die unerreichbare, unerfüllte erste Liebe des Vaters (vor allem bei signifikanten Neptun/Sonne-Verbindungen!). Uranus repräsentiert üblicherweise ein männliches Sippenmitglied (Großvater, manchmal auch Ur-Großvater oder Onkel). Neben Uranus kann auch Jupiter (siehe Seite 9) einen geliebten Großvater oder Onkel repräsentieren.
Jupiter hat insofern eine Sonderstellung inne, weil er in viele Gewänder schlüpfen kann (siehe Zeus im Mythos). So vermag er sowohl einen meist idealisierten Vorfahren oder Verwandten zu repräsentieren (Großvater, Onkel), als auch z.B. die erste große, oft unerfüllte Liebe der Mutter (bei Mond/Jupiter-Verbindungen!) – oder aber er steht für einen Bruder in der Gegenwartsfamilie. Grundsätzlich schlägt Jupiter, und damit auch die Person, für die er steht, die Brücke zwischen persönlicher und transpersonaler Sphäre. Dies zeigt auch die Stellung des Schützen im Tierkreis (der Priester im Diesseits als Verkünder des Göttlichen, der Transzendenz). Auch herrscht Jupiter klassisch über den Schützen und über die Fische.
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