Abdias Trew (1597 - 1669) war ein sehr radikaler Reformer, er kristisierte jedoch nicht die Astrologie als solche, sondern die zu seiner Zeit übliche Form des Astrologiebetriebs. Die Häuserlehre hinterfragt er kritisch und konzentriert sich stattdessen auf die Kardinalpunkte. Die Einteilung der klassischen Würden lehnt er ganz ab. Dafür schlägt er ein System vor, das auf der Entfernung der Planeten von der Erde basiert, was erst in diesem Jahrhundert als neue Erkenntnis gefeiert wurde. Ferner stellt er eine Methode zur Bestimmung der Empfängnis vor. Sein Interesse betrifft aber auch alltägliche Fragestellungen, so bespricht er Verstand und Charakter, Krankheiten, Beruf und Aufsteig zu Ehren sowie Direktionen und Transite. Die vorliegende Schrift ist jedoch nicht nur von rein historischem Interesse. Trew warf Grundsätze über Bord, die noch heute ein wesentlicher Bestandteil der Astrologie sind. Inwieweit er damit über das Ziel hinausgeschossen hat, läßt sich diskutieren. Aber seine kontroversen Ideen sind noch immer des Nachdenkens wert, denn Trew will in erster Linie konstruktiv wirken. Dieses Buch wird gerade aufgrund seines kritischen Ansatzes auch für den zeitgenössischen Astrologen wertvolle Anregungen erbringen.
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Volker Schendel 09.10.2025
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Das Buch Grundriss einer verbesserten Astrologie (Originaltitel: Grundriß der verbesserten Astrologie), veröffentlicht 1996 beim Chiron Verlag als moderne Ausgabe, stellt ein faszinierendes Dokument der reformierten Astrologie des 17. Jahrhunderts dar. Es umfasst 156 Seiten in Paperback-Format und kostet 19,90 EUR. Der Autor, Abdias Trew (1597–1669), war ein vielseitiger Gelehrter: Professor für Mathematik und Physik an der Universität Altdorf (nahe Nürnberg), Astronom, Astrologe, Kalendermacher und Theologe. Trew, der zweimal verheiratet war und aus einer gelehrten Familie stammte, engagierte sich intensiv für eine wissenschaftlich fundierte Astrologie, die er als Brücke zwischen himmlischen Bewegungen und irdischen Ereignissen verstand. Sein Werk ist keine bloße Sammlung von Horoskoptechniken, sondern eine polemische Verteidigung und Reform der Astrologie, die er gegen dogmatische Ansätze seiner Zeit abgrenzte. Es handelt sich um einen "kurzen Bericht über das Nativitätsstellen" – also eine präzise Anleitung zur Errichtung und Interpretation von Geburtschart-Horoskopen –, die Trew mit mathematischer Strenge und theologischer Reflexion unterlegt. Die Ausgabe beim Chiron Verlag, einem Spezialisten für traditionelle Astrologie, basiert auf einer früheren Übersetzung ins Hochdeutsche von Josef Fuchs (1927) und wurde von Michael Zeder editiert. Sie macht Trews Ideen einem modernen Publikum zugänglich, das an den Wurzeln der westlichen Esoterik interessiert ist.
Um ein rundes Gesamtbild zu zeichnen, muss man Trews Werk in den breiteren historischen Kosmos der Astrologie einbetten – ein Kosmos, der von der Renaissance bis zur Frühneuzeit pulsiert und Figuren wie Jean-Baptiste Morin, William Lilly, Johannes Kepler, Heinrich Rantzau und andere umfasst. Diese Denker suchten alle nach einer tieferen Harmonie zwischen Himmelsmechanik und menschlichem Schicksal, oft unter dem Einfluss der kopernikanischen Revolution. Trews Grundriss steht exemplarisch für den Versuch, Astrologie zu "verbessern" – ein Leitmotiv, das Kepler prägte und das Trew explizit übernahm. Lassen Sie uns dieses monumentale Gemälde entfalten: Es zeigt eine Galerie von Pionieren, deren Werke wie Sternkonstellationen ineinandergreifen, mit Trews Buch als leuchtendem Fixstern im Zentrum.
Der Autor im Rampenlicht: Abdias Trew und seine keplerische Reform
Abdias Trew verkörpert den Übergang von der mittelalterlichen zu einer proto-wissenschaftlichen Astrologie. Geboren 1597 in Altdorf, studierte er Theologie, bevor er sich der Mathematik zuwandte. Als Professor an der Nürnberger Universität lehrte er nicht nur Astronomie, sondern verfasste auch Werke wie Compendium compendiorum astronomiae & astrologiae (ein kompaktes Lehrbuch über Sternkunde und deren Wirkungen) und Astrologia medica (1663), in dem er astrologische Prinzipien auf die Medizin anwandte. Trew war ein Anhänger des geozentrischen Weltbilds von Tycho Brahe, das er mit empirischen Beobachtungen verband. Doch sein Herzstück war die reformierte Astrologie im Sinne Keplers – eine "Astrologie der Resonanz", die nicht mechanistisch-kausal wirkt, sondern harmonisch und proportional. Trew sah die Planetenbewegungen als symphonische Ausdrucksformen göttlicher Ordnung, die auf menschliche Seelen einwirken, ohne Determinismus zu fordern. In seinem Mathematik-Lehrbuch von 1657 zitiert er Keplers erstes Gesetz (elliptische Bahnen) und integriert es in astrologische Berechnungen, um Vorhersagen präziser zu machen. Dies machte Trew zu einem Vermittler: Er popularisierte Keplers Ideen in Deutschland und beeinflusste spätere Astrologen, indem er Astrologie von Aberglauben reinigte und sie mit Physik verknüpfte. Sein Grundriss ist somit kein isoliertes Traktat, sondern ein Manifest für eine "verbesserte" Disziplin, die Trew als theologisch vertretbar und wissenschaftlich haltbar darstellte – ein Echo von Keplers Harmonices Mundi (1619), wo der Astronom Astrologie als "physische" Wissenschaft rechtfertigte.
Die großen Vorbilder: Ein Panoramablick auf die Astrologie des 16. und 17. Jahrhunderts
Trews Werk entsteht im Schatten gigantischer Vorläufer, die die Astrologie von einer Hofkunst zur intellektuellen Disziplin erhoben. Stellen Sie sich ein großes Fresko vor: Im Zentrum Kepler, flankiert von Morin und Lilly, mit Rantzau und deutschen Zeitgenossen im Hintergrund – alle verbunden durch Fäden himmlischer Einflüsse.
Johannes Kepler (1571–1630): Der "deutsche Mathematiker und Astronom" (wie im bereitgestellten Text treffend beschrieben) war Trews geistiger Vater. Kepler, berühmt für seine drei Gesetze der Planetenbewegung, sah Astrologie nicht als Aberglauben, sondern als "ernsthafte Disziplin", die Astronomie ergänzt. In Werken wie De fundaments astrologiae certioribus (1601) versuchte er, sie wissenschaftlich zu fundieren, indem er emotionale "Resonanzen" zwischen Planeten und Menschen postulierte – eine Idee, die Trew direkt aufgriff. Keplers Einfluss reicht weit: Er korrespondierte mit Brahe und beeinflusste die gesamte Epoche, von medizinischen Anwendungen bis zu politischen Prognosen. Trews Reform ist ein Tribut: Wo Kepler elliptische Bahnen berechnete, passte Trew diese in Horoskop-Techniken ein, um "verbesserte" Nativitäten zu stellen. Ohne Kepler kein Trew – ein Band, der das Gemälde zentriert.
Jean-Baptiste Morin (1583–1656): Als "französischer Mathematiker, Astrologe und Astronom des 17. Jahrhunderts" (Text) schuf Morin mit Astrologia Gallica (26 Bände) ein monumentales System präziser Berechnungen und methodischer Vorhersagen. Sein Fokus auf Häuserteilung und Aspekte (z. B. die "Morin-Methode") beeinflusste Trew indirekt, der ähnlich mathematisch arbeitete. Der Chiron Verlag, der Morins Werke auch publiziert, unterstreicht diese Linie: Trews Grundriss ergänzt Morins Enzyklopädie um eine kompaktere, reformierte Perspektive.
William Lilly (1602–1681): Der "englische Astrologe des 17. Jahrhunderts" (Text) mit seinem Christian Astrology (1647) – dem ersten großen Werk auf Englisch – machte Astrologie zugänglich. Lillys Vorhersagen im Englischen Bürgerkrieg (z. B. für Cromwell) zeigen praktische Anwendungen, die Trew theoretisch untermauert. Beide betonten ethische Grenzen: Lilly warnte vor Missbrauch, Trew vor theologischer Verwerflichkeit.
Heinrich Rantzau (1526–1598): Der "deutsche Humanist, Politiker und Astrologe" (Text) als Förderer – Freund von Tycho Brahe, Sammler von Horoskopen – verkörpert den 16. Jahrhundertstrend. Seine Bibliothek und Korrespondenzen (analysiert von Günther Oestmann) beeinflussten Trew, der Brahes Modell übernahm. Rantzaus Rolle in der Renaissance-Kultur zeigt, wie Astrologie Politik und Philosophie durchdrang.
Deutsche Pioniere des 16. Jahrhunderts: Der Text nennt Georg Tullius (†1568), Georg Tannstetter (1487–1537) und Michael Maier (1568–1622) – alle Wegbereiter im deutschsprachigen Raum. Tullius' Kalender, Tannstetters Prognosen in Wien und Maiers mystische Schriften (z. B. Atalanta fugiens) bereiteten den Boden für Trews empirische Reform. Diese Figuren verbreiteten Astrologie von Medizin bis Alchemie, und Trew, als Nürnberger Professor, stand in ihrer Tradition.
Diese Persönlichkeiten repräsentieren "unterschiedliche Ansätze innerhalb der Astrologie" (Text), doch alle teilten die "Suche nach einer tieferen Verbindung zwischen den Himmelsbewegungen und den irdischen Ereignissen". Im 16. Jahrhundert, tief verwurzelt in Renaissance-Wissenschaft, diente Astrologie Politik, Medizin und Philosophie – eine "ernsthafte Disziplin" (Text), die Trew in der Barockzeit weiterentwickelte.
Das Gesamtbild: Ein kosmisches Fresko der Harmonie
Stellen Sie sich das monumentale Gemälde vor: Im Vordergrund Trew, Feder in Hand, berechnet ein Horoskop unter Keplers elliptischen Bahnen. Dahinter Morin mit seinem 26-bändigen Tomus, Lilly mit Kriegskarten, Rantzau in humanistischer Runde mit Brahe. Die Deutschen – Tullius, Tannstetter, Maier – weben alchemistische Fäden ein, während der Horizont die kopernikanische Wende andeutet. Dieses Fresko ist kein statisches Porträt, sondern eine Symphonie: Trews Grundriss verbindet die Fäden, indem es Astrologie "verbessert" – präzise, resonant, gottgefällig. Es mahnt uns, dass Astrologie einst Wissenschaft war, die Himmel und Erde vereinte, und lädt ein, in einer säkularen Welt ihre Weisheit neu zu entdecken. Buch Grundriss einer verbesserten Astrologie (Originaltitel: Grundriß der verbesserten Astrologie), veröffentlicht 1996 beim Chiron Verlag als moderne Ausgabe, stellt ein faszinierendes Dokument der reformierten Astrologie des 17. Jahrhunderts dar. Es umfasst 156 Seiten in Paperback-Format und kostet 19,90 EUR. Der Autor, Abdias Trew (1597–1669), war ein vielseitiger Gelehrter: Professor für Mathematik und Physik an der Universität Altdorf (nahe Nürnberg), Astronom, Astrologe, Kalendermacher und Theologe. Trew, der zweimal verheiratet war und aus einer gelehrten Familie stammte, engagierte sich intensiv für eine wissenschaftlich fundierte Astrologie, die er als Brücke zwischen himmlischen Bewegungen und irdischen Ereignissen verstand. Sein Werk ist keine bloße Sammlung von Horoskoptechniken, sondern eine polemische Verteidigung und Reform der Astrologie, die er gegen dogmatische Ansätze seiner Zeit abgrenzte. Es handelt sich um einen "kurzen Bericht über das Nativitätsstellen" – also eine präzise Anleitung zur Errichtung und Interpretation von Geburtschart-Horoskopen –, die Trew mit mathematischer Strenge und theologischer Reflexion unterlegt. Die Ausgabe beim Chiron Verlag, einem Spezialisten für traditionelle Astrologie, basiert auf einer früheren Übersetzung ins Hochdeutsche von Josef Fuchs (1927) und wurde von Michael Zeder editiert. Sie macht Trews Ideen einem modernen Publikum zugänglich, das an den Wurzeln der westlichen Esoterik interessiert ist.
Um ein rundes Gesamtbild zu zeichnen, muss man Trews Werk in den breiteren historischen Kosmos der Astrologie einbetten – ein Kosmos, der von der Renaissance bis zur Frühneuzeit pulsiert und Figuren wie Jean-Baptiste Morin, William Lilly, Johannes Kepler, Heinrich Rantzau und andere umfasst. Diese Denker suchten alle nach einer tieferen Harmonie zwischen Himmelsmechanik und menschlichem Schicksal, oft unter dem Einfluss der kopernikanischen Revolution. Trews Grundriss steht exemplarisch für den Versuch, Astrologie zu "verbessern" – ein Leitmotiv, das Kepler prägte und das Trew explizit übernahm. Lassen Sie uns dieses monumentale Gemälde entfalten: Es zeigt eine Galerie von Pionieren, deren Werke wie Sternkonstellationen ineinandergreifen, mit Trews Buch als leuchtendem Fixstern im Zentrum.
Der Autor im Rampenlicht: Abdias Trew und seine keplerische Reform
Abdias Trew verkörpert den Übergang von der mittelalterlichen zu einer proto-wissenschaftlichen Astrologie. Geboren 1597 in Altdorf, studierte er Theologie, bevor er sich der Mathematik zuwandte. Als Professor an der Nürnberger Universität lehrte er nicht nur Astronomie, sondern verfasste auch Werke wie Compendium compendiorum astronomiae & astrologiae (ein kompaktes Lehrbuch über Sternkunde und deren Wirkungen) und Astrologia medica (1663), in dem er astrologische Prinzipien auf die Medizin anwandte. Trew war ein Anhänger des geozentrischen Weltbilds von Tycho Brahe, das er mit empirischen Beobachtungen verband. Doch sein Herzstück war die reformierte Astrologie im Sinne Keplers – eine "Astrologie der Resonanz", die nicht mechanistisch-kausal wirkt, sondern harmonisch und proportional. Trew sah die Planetenbewegungen als symphonische Ausdrucksformen göttlicher Ordnung, die auf menschliche Seelen einwirken, ohne Determinismus zu fordern. In seinem Mathematik-Lehrbuch von 1657 zitiert er Keplers erstes Gesetz (elliptische Bahnen) und integriert es in astrologische Berechnungen, um Vorhersagen präziser zu machen. Dies machte Trew zu einem Vermittler: Er popularisierte Keplers Ideen in Deutschland und beeinflusste spätere Astrologen, indem er Astrologie von Aberglauben reinigte und sie mit Physik verknüpfte. Sein Grundriss ist somit kein isoliertes Traktat, sondern ein Manifest für eine "verbesserte" Disziplin, die Trew als theologisch vertretbar und wissenschaftlich haltbar darstellte – ein Echo von Keplers Harmonices Mundi (1619), wo der Astronom Astrologie als "physische" Wissenschaft rechtfertigte.
Die großen Vorbilder: Ein Panoramablick auf die Astrologie des 16. und 17. Jahrhunderts
Trews Werk entsteht im Schatten gigantischer Vorläufer, die die Astrologie von einer Hofkunst zur intellektuellen Disziplin erhoben. Stellen Sie sich ein großes Fresko vor: Im Zentrum Kepler, flankiert von Morin und Lilly, mit Rantzau und deutschen Zeitgenossen im Hintergrund – alle verbunden durch Fäden himmlischer Einflüsse.
Johannes Kepler (1571–1630): Der "deutsche Mathematiker und Astronom" (wie im bereitgestellten Text treffend beschrieben) war Trews geistiger Vater. Kepler, berühmt für seine drei Gesetze der Planetenbewegung, sah Astrologie nicht als Aberglauben, sondern als "ernsthafte Disziplin", die Astronomie ergänzt. In Werken wie De fundaments astrologiae certioribus (1601) versuchte er, sie wissenschaftlich zu fundieren, indem er emotionale "Resonanzen" zwischen Planeten und Menschen postulierte – eine Idee, die Trew direkt aufgriff. Keplers Einfluss reicht weit: Er korrespondierte mit Brahe und beeinflusste die gesamte Epoche, von medizinischen Anwendungen bis zu politischen Prognosen. Trews Reform ist ein Tribut: Wo Kepler elliptische Bahnen berechnete, passte Trew diese in Horoskop-Techniken ein, um "verbesserte" Nativitäten zu stellen. Ohne Kepler kein Trew – ein Band, der das Gemälde zentriert.
Jean-Baptiste Morin (1583–1656): Als "französischer Mathematiker, Astrologe und Astronom des 17. Jahrhunderts" (Text) schuf Morin mit Astrologia Gallica (26 Bände) ein monumentales System präziser Berechnungen und methodischer Vorhersagen. Sein Fokus auf Häuserteilung und Aspekte (z. B. die "Morin-Methode") beeinflusste Trew indirekt, der ähnlich mathematisch arbeitete. Der Chiron Verlag, der Morins Werke auch publiziert, unterstreicht diese Linie: Trews Grundriss ergänzt Morins Enzyklopädie um eine kompaktere, reformierte Perspektive.
William Lilly (1602–1681): Der "englische Astrologe des 17. Jahrhunderts" (Text) mit seinem Christian Astrology (1647) – dem ersten großen Werk auf Englisch – machte Astrologie zugänglich. Lillys Vorhersagen im Englischen Bürgerkrieg (z. B. für Cromwell) zeigen praktische Anwendungen, die Trew theoretisch untermauert. Beide betonten ethische Grenzen: Lilly warnte vor Missbrauch, Trew vor theologischer Verwerflichkeit.
Heinrich Rantzau (1526–1598): Der "deutsche Humanist, Politiker und Astrologe" (Text) als Förderer – Freund von Tycho Brahe, Sammler von Horoskopen – verkörpert den 16. Jahrhundertstrend. Seine Bibliothek und Korrespondenzen (analysiert von Günther Oestmann) beeinflussten Trew, der Brahes Modell übernahm. Rantzaus Rolle in der Renaissance-Kultur zeigt, wie Astrologie Politik und Philosophie durchdrang.
Deutsche Pioniere des 16. Jahrhunderts: Der Text nennt Georg Tullius (†1568), Georg Tannstetter (1487–1537) und Michael Maier (1568–1622) – alle Wegbereiter im deutschsprachigen Raum. Tullius' Kalender, Tannstetters Prognosen in Wien und Maiers mystische Schriften (z. B. Atalanta fugiens) bereiteten den Boden für Trews empirische Reform. Diese Figuren verbreiteten Astrologie von Medizin bis Alchemie, und Trew, als Nürnberger Professor, stand in ihrer Tradition.
Diese Persönlichkeiten repräsentieren "unterschiedliche Ansätze innerhalb der Astrologie" (Text), doch alle teilten die "Suche nach einer tieferen Verbindung zwischen den Himmelsbewegungen und den irdischen Ereignissen". Im 16. Jahrhundert, tief verwurzelt in Renaissance-Wissenschaft, diente Astrologie Politik, Medizin und Philosophie – eine "ernsthafte Disziplin" (Text), die Trew in der Barockzeit weiterentwickelte.
Das Gesamtbild: Ein kosmisches Fresko der Harmonie
Stellen Sie sich das monumentale Gemälde vor: Im Vordergrund Trew, Feder in Hand, berechnet ein Horoskop unter Keplers elliptischen Bahnen. Dahinter Morin mit seinem 26-bändigen Tomus, Lilly mit Kriegskarten, Rantzau in humanistischer Runde mit Brahe. Die Deutschen – Tullius, Tannstetter, Maier – weben alchemistische Fäden ein, während der Horizont die kopernikanische Wende andeutet. Dieses Fresko ist kein statisches Porträt, sondern eine Symphonie: Trews Grundriss verbindet die Fäden, indem es Astrologie "verbessert" – präzise, resonant, gottgefällig. Es mahnt uns, dass Astrologie einst Wissenschaft war, die Himmel und Erde vereinte, und lädt ein, in einer säkularen Welt ihre Weisheit neu zu entdecken.
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