Saturn und die äußeren Planeten
Ich möchte nun darüber sprechen, was geschieht, wenn Saturn eine Verbindung zu den äußeren Planeten eingeht. Die Konjunktionen von Uranus, Neptun und Pluto zu Saturn zeigen eine Gruppe von Menschen an, die alle innerhalb von zwei oder zweieinhalb Jahren geboren wurden. Sie bilden eine kleine Generationsgruppe. Nicht in jedem Horoskop steht Saturn in Konjunktion zu einem äußeren Planeten. Die Quadrate, Trigone und Oppositionen wirken ähnlich, aber ich werde mich nun hauptsächlich auf die Konjunktionen beziehen, weil sie um einiges offensichtlicher sind. Saturn und Uranus standen vom Mai 1941 bis zum April 1943 in Konjunktion. Die Konjunktion begann im Stier und setzte sich bis in das erste Dekanat der Zwillinge fort. In diesen zwei Jahren bildete sich eine Generationsgruppe. Saturn und Uranus werden am Ende des Jahres 1986 wieder zwei Jahre lang in Konjunktion stehen. Diese Konjunktion wird im Schützen beginnen und sich dann in den Steinbock bewegen. Die beiden trafen auch gegen Ende des letzten Jahrhunderts zusammen. Im Laufe eines Jahrhunderts gibt es normalerweise zwei oder drei dieser Konjunktionen.
Ende 1951 bis Ende 1953 fand eine Saturn/Neptun-Konjunktion in der Waage statt, 1916 bis 1918 eine weitere. Die letzte Saturn/Neptun-Konjunktion in diesem Jahrhundert wird sich in den Jahren 1988 bis 1990 ereignen. In diesem Jahrhundert gab es zwei Saturn/Pluto-Konjunktionen: eine von 1915 bis 1917 und eine vom Herbst 1946 bis Ende 1948. Von Januar 1982 bis Anfang 1984 findet eine dritte statt. Das gibt Ihnen eine Vorstellung von der zyklischen Natur dieser Konjunktionen. Normalerweise treten sie alle 40 Jahre mit jedem der äußeren Planeten auf. Manchmal überlappen sie sich, wie zum Beispiel Ende der 1980er-Jahre, wenn die Saturn/Uranus-Konjunktion auf die Saturn/Neptun-Konjunktion trifft.
Ich habe zuvor bereits erwähnt, dass die Hauptströmungen, die aus den tiefen kollektiven Schichten der Psyche aufsteigen, auf ihrem Weg ins Leben zuerst auf Saturn treffen. Saturn ist die natürliche Schranke des Egos, der defensive Ego-Aspekt, der darum bemüht ist, seine Autonomie und Getrenntheit zu bewahren. Menschen mit Saturn-Aspekten zu den äußeren Planeten sind gewöhnlich sehr stark und in einer unangenehmen Weise von den Auswirkungen der kollektiven Strömungen betroffen. Die Verankerung dieser Energien wird als Dringlichkeit erlebt, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Bei Saturn geht es darum, eine Form zu erschaffen, um den chaotischen Energien ein „Gefäß“ zu geben. Also muss jemand mit Saturn/Uranus etwas mit den neuen Ideen tun, die in sein Bewusstsein einströmen. Es reicht nicht aus, einfach nur zukunftsorientiert, exzentrisch und unkonventionell zu sein – das wäre vielleicht für Sonne/Uranus genug. Es ist die Pflicht von Saturn/Uranus, irgendein Vehikel zu erschaffen, um sich nicht ständig bedroht und verängstigt zu fühlen. Ich glaube, es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass Saturn der Herrscher des Steinbocks und des 10. Hauses ist und mit öffentlichen Belangen in der Welt zu tun hat. Saturn/Uranus befindet sich in der recht eigentümlichen Situation, die eigene soziale oder politische Vision in der Welt gestalten zu müssen. Dabei dürfen weder das realistische Empfinden und die Weltklugheit verloren gehen, noch darf die Vision in einen zu konventionellen Rahmen gepresst werden. Das ist eine ziemlich delikate Angelegenheit, und normalerweise neigt ein Mensch zu einem der beiden Extreme. Der Feind „da draußen“ in der Gesellschaft ist dann entweder der radikal anarchistische Uranus oder der tyrannische autoritäre Saturn.
Bei Saturn/Neptun reicht es nicht aus, nur den Weg des Mystikers zu gehen oder Künstler oder Musiker zu werden und den Bildern aus der Tiefe eine Stimme zu verleihen. Saturn/Neptun muss Neptun irgendwie in der Welt unterbringen, was weitaus schwieriger ist als bei Saturn/Uranus. Neptuns diffuse Vision von der allumfassenden Liebe ist sehr weit von Saturns erdhaftem Realismus entfernt. Der Traum von der idealen Gesellschaft ist für viele Saturn/Neptun-Menschen eine dringend zu verwirklichende Vision. Daher versuchen sie, durch den Aufbau von alternativen Sozialstrukturen wie zum Beispiel Kommunen oder esoterischen Gruppen ihren Traum umzusetzen. Wie bei Saturn/Uranus fällt es schwer, in der Mitte zu bleiben, und weitaus häufiger neigen Menschen mit dieser Konstellation zu einem der beiden Extreme. Entweder wird die materielle Welt als krass und unspirituell abgeurteilt, oder aber die mystische Welt als unverantwortlich und degeneriert abgetan.
Saturn/Pluto bringt die Menschen mit der Notwendigkeit des Sterbens in Kontakt. Entweder treiben sie die Zerstörung in der Gesellschaft voran, oder sie tragen dazu bei, dass eine Wandlung stattfinden kann. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass die ursprünglichen Instinkte einen Platz in der Welt erhalten. Und das bedeutet, dass sie sich sowohl mit der tiefen transformierenden Kraft der Instinkte als auch mit ihrer Grausamkeit auseinandersetzen müssen. Sehr oft werden Saturn/Pluto-Menschen zu Saboteuren, die darauf hinarbeiten, festgefügte Strukturen oder Wertsysteme zum Einsturz zu bringen. In vielerlei Hinsicht sind sie die erklärten Feinde von allem, was nach Patriarchat riecht, in dem die Gefühle und Instinkte schon viel zu lange unterdrückt worden sind. Oder sie werfen sich in das andere Extrem und bekämpfen die Instinkte auf äußerst tyrannische Weise. Saturn/Pluto ist eine sehr zwanghafte und obsessive Mischung, weil Pluto eine unbeschreiblich kraftvolle rohe Naturgewalt ist. Es ist nicht sonderlich überraschend, dass viele Saturn/Pluto-Menschen zu Paranoia neigen und die zerstörerische Macht der Massen genauso fürchten wie die destruktive Kraft ihrer eigenen tiefen Gefühle.
Diese Saturn-Verbindungen zu den äußeren Planeten können natürlich sehr unangenehm und bedrohlich sein, wenn man noch recht jung ist. Viele Menschen erleiden bereits in frühen Jahren eine Art Zusammenbruch, weil das Ego noch nicht stark genug ist, um den aus dem Unbewussten einströmenden Energien eine Form zu verleihen. Wir werden leider in keiner Weise dazu angeleitet, mit diesen Dingen umzugehen. Daher wird jemand, der durch den Druck der äußeren Planeten ein wenig aus der Reihe tanzt, oft vollkommen verständnislos behandelt. Der kritische Faktor scheint hier die Stärke und Gesundheit des Egos zu sein. Der Druck zeigt sich häufig in einer extremen Affinität für eine Sache oder ein Ideal. Die Verbindungen der äußeren Planeten zu Saturn zeigen oft die Neigung an, sich einer Bewegung mit großem Fanatismus anzuschließen. Manchmal sieht man auch das Gegenteil, wenn sich jemand zum persönlichen Feind solcher Bewegungen erklärt und so tut, als ob es allein in seiner Verantwortung läge, sie auszumerzen. Wenn ein Mensch den Einfluss der äußeren Planeten zu sehr fürchtet, schlüpft er vielleicht in Saturns Rolle und versucht, alle uranischen, neptunischen und plutonischen Elemente in der Gesellschaft zu unterdrücken.
Selbstverständlich wird nicht jeder mit Saturn in Konjunktion zu Uranus, Neptun oder Pluto das Gleiche fühlen oder tun. Vielleicht hängt es auch davon ab, wie stark die Konjunktion im Horoskop gestellt ist. Die Haus-Position und die Aspekte zu anderen Planeten sind hier wichtig. Ich glaube, dass diese Konjunktionen eine Verantwortung beschreiben, die eine bestimmte Altersgruppe zu tragen hat. Und diese Gruppe wird ihre Sprachrohre auswählen, um der Bedeutung der Konjunktion eine Stimme zu verleihen. Viele Menschen, die unter diesen Konjunktionen geboren sind, sind sich dessen nicht bewusst. Doch innerhalb der Gruppe baut sich ein Druck auf, der über die Sprecher der Gruppe nach außen getragen wird.
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