Ein Jupiter-Zyklus dauert zwölf Jahre. Mit zwölf beginnen wir, uns emotional und psychisch von unserer Familie zu lösen und auf die Abenteuer in der Welt vorzubereiten. Im Alter zwischen zwölf und 14 (der Zeit zwischen Jupiter-Wiederkehr und der Saturn-Opposition) erlangt der Mensch einen starken Sinn für spirituelle Fragen, und bei jeder folgenden Jupiter-Wiederkehr passen wir unsere Ansichten und Überzeugungen den jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Erfordernissen neu an. Jupiter verkörpert unseren Instinkt, eine neue Weltanschauung hervorzubringen, unser Wissen zu erweitern, in unbekannte Gebiete vorzudringen und uns mit fremden Menschen und Dingen vertraut zu machen. Die Autorin vermittelt einen hervorragenden Einblick in die Mythologie Jupiters. Sie gibt praktische Anweisungen für die Betrachtung der Winkelverbindungen und für einen zeitgemäßen Umgang mit den Mythen. Jupiter, der klassische Wohltäter, kann aber auch die tyrannische Komponente im Horoskop repräsentieren. Seine Weisheit ist ein Ergebnis der Verinnerlichung der weiblichen Archetypen. Wenn wir die ursprüngliche Jupiter-Zeus Allegorie als Ausgangspunkt nehmen, dann ist Jupiter der Held in uns. Oft entsprechen die Jupiter-Regionen in unserem Horoskop (d.h. die eigentliche Jupiter-Platzierung, das 9. Haus und der Bereich des Schützen) jenem Lebensbereich, in dem wir die größte Autorität über Natur und Gesellschaft brauchen. In diesem Bereich ist es unsere Aufgabe, ein Gefühl des Wohlbefindens, der geistigen Sicherheit und vor allem innere Weisheit zu erlangen.
Erin Sullivan arbeitet seit 1972 als beratende Astrologin und unterrichtet in Kanada, USA und Großbritannien. Sie lebt in London und in Arizona. Sie ist Dozentin am "Center for Psychological Astrology" in London. Herausgeberin einer astrologischen Reihe bei Penguin Books. Zahlreiche Artikel in allen führenden Astrologiezeitschriften.
Jupiter gibt uns innere Weisheit und geistige Sicherheit.
Es ist unser Jupiter mit seinem Timing, der uns sagt, wann es Zeit ist, neue und weitere Horizonte zu erforschen. Jupiter verkörpert unseren Instinkt, eine neue Weltanschauung hervorzubringen, unser Wissen zu erweitern, in unbekannte Gebiete vorzudringen und uns mit fremden Menschen und Dingen vertraut zu machen. Jupiter ist unser "Wecker zur Rebellion" - er macht uns aufmerksam, wann wir unsere Beziehung zur Gesellschaft im Hinblick darauf prüfen sollten, ob wir oder sie einer Korrektur bedürfen. Unser Verhältnis zu den sich rasch verändernden kulturellen Stimmungen und Modeerscheinungen ist ständig im Wandel, und unser Jupiter zeigt unsere Einstellung gegenüber kulturellen und gesellschaftlichen Normen und Maßstäben.
Die Übergangsriten des Jupiter umfassen: die moralisch/sittliche Entwicklung; spirituelle Zeremonien; Wechsel in Erziehung und Ausbildung; Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft; politisches Bewusstsein; andere Ebenen der Zielsetzung; Veränderungen der gesellschaftlichen Stellung; und das Fortschreiten der natürlichen zyklischen Alterungsprozesse (im Gegensatz zu den harten Siebenjahres-Zyklen seines Vaters Saturn, gehen die Jupiter-Zyklen eher mit der geistigen Entwicklung synchron und sind daher weniger erschütternd). Im Grunde ist es Jupiters Funktion, uns aktiv, lebendig und unser Interesse wach zu halten! Wenn wir die ursprüngliche Jupiter-Zeus Allegorie als Ausgangspunkt nehmen, dann ist Jupiter der Held in uns. Oft entsprechen die Jupiter-Regionen in unserem Horoskop (d.h. die eigentliche Jupiter-Platzierung, das 9. Haus und der Bereich des Schützen) jenem Lebensbereich, in dem wir die größte Autorität über Natur und Gesellschaft brauchen, und wo es unsere Aufgabe ist, ein Gefühl des Wohlbefindens und der geistigen Sicherheit zu erlangen.
Jupiters Befreiung seiner Geschwister und die Behauptung der Rechte seiner eignen Generation sind typisch für bestimmte Jupiter-Erfahrungen in unserem Leben - wenn wir z.B. eine sehr restriktive, autoritäre Grenze erreichen und überschreiten, wenn wir etwas ergreifen, hervorbringen oder ins Dasein zwingen, um es dann zu kultivieren und in etwas zu verwandeln, das im täglichen Leben nützlich ist. Jupiters Loyalität gegenüber seinen Geschwistern ist auch ein Symbol für unsere eigene Bindung an unsere "Sippe" und vertraute Menschen. Unseren Freunden und wichtigen Familienmitgliedern gegenüber sind wir ebenso fürsorglich wie Jupiter zu seinen Geschwistern. Hier finden wir einen der Archetypen der Geschwisterbeziehung und des "Stammesgefühls" gegenüber Vertrauten und Familienmitgliedern. Das erste Auftreten des rächenden Jupiter-Typus ist gewöhnlich in der Pubertät, einer Zeit beginnender Selbsterkenntnis. Wir neigen dazu, dieses Muster bei jeder nachfolgenden Jupiter-Wiederkehr (im Alter von 24, 36, 48, 60 Jahren, usw.) wieder aufzunehmen.
Hinsichtlich der Übertragung oder Interpretation von Mythen ist es sehr interessant, dass sich die Zeus-Jupiter Sage tatsächlich auf ein historisches Ereignis bezieht. Etwa um das Jahr 2200 vor Christus fand im Peloponnes und auf den griechischen Inseln der Ägäis die Invasion der Himmelsgötter statt. Davor herrschte das Griechische Bronze-Zeitalter und eine Kultur, die wir heute als die Minoische Zeit kennen. Sie basierte in erster Linie auf der Verehrung der Erd-Göttinen.
Das entspricht einer völlig anderen Stimmung - der ethische Brennpunkt der Kultur verlagerte sich von der Erde auf den Himmel. So etwas geschieht durch natürliche Evolution oder durch die Assimilierung einer Kultur in eine andere. Die Absorption einer Kultur durch eine andere erfolgt gewöhlich stufenweise: erst der Umsturz, dann die Absetzung oder Anpassung der Götter und Göttinnen sowie deren Einverleibung in die dominante Kultur. Oft scheint eine genaue Abgrenzung zwischen der vorherigen und der gegenwärtigen Kultur nicht möglich - das ist, weil Kronos uns die lineare Zeit gab und wir die ungeheuren, langsam voranschreitenden, epochalen Veränderungen nicht erkennen können, während sie im Gange sind.
Vor etwa 4000 Jahren trat der griechische Zeus erstmals in Erscheinung, anscheinend zusammen mit einer Welle von Verehrern des Himmelsgottes, die aus dem Norden kamen. Um 1200 vor Christus war der Untergang der Minoischen Göttinnenkultur abgeschlossen. Das entspricht in etwa der Zeit des Niedergangs von Kreta, dem letzten uns bekannten Ort, an dem Erdgöttinnen und Fruchtbarkeitskulte existierten. Einige Stichworte zu Kreta: König Minos, minoisch, Minotaurus, Labyrinth (engl. maze), Matrix, Mutter. Sehen Sie die Verbindungen? Minos war der Vater des Minotaurus, und Theseus sein Mörder, der Athen die Demokratie brachte, welche die Grundlage unserer westlichen Zivilisation bildet.
So beobachten wir also im Laufe der "Zivilisierung" der westlichen Psyche das Auftauchen und die Vorherrschaft einer männlich-dominierten Hemisphäre - das Solar-Maskuline tritt in Erscheinung und stellt das Lunar-Feminine in den Schatten. Jupiter / neuntes Haus / Schütze regieren traditionsgemäß die Erziehung, und es dürfte nach dem Niedergang der Göttinnen-Kulturen und während des Aufstieges der Himmelsgötter gewesen sein, dass die Fähigkeit des Lesens und Schreibens aufkam und die alten, mündlich überlieferten Sagen in schriftlicher Form niedergelegt und übermittelt wurden. Danach folgte eine kurze Übergangsperiode vom Mündlichen zum Handwerklichen und zum Gebrauch alphabetischer Zeichen und Symbole, um die alten mythischen Geschichten zu erzählen. Und damit beginnt wiederum eine Abgrenzung, Gestaltung und Veränderung der menschlichen Dimension. So fand - nach einer langen Inkubationszeit - innerhalb weniger Jahrhunderte ein Evolutionssprung statt.
Die Ankunft des Zeus und die damit verbundene Verbreitung eines himmlischen Gottes läßt sich leicht auf einige Dinge übertragen. Vom Untergang Trojas (der etwa 1184 vor Christus stattfand) bis zu dessen Schilderung in der Ilias (um 800 vor Christus) war etwas geschehen. Es gibt da auch im großen astrologischen Zeitzyklus eine natürliche Entwicklung - das Große Siderische Jahr, das Platonische Jahr, die Präzession der Äquinoktien, welche die etwa 2100 Jahre dauernden Zeitalter des Tierkreises hervorbringt. Während wir vor zirka 14.000 Jahren wahrscheinlich in einer Periode des reinen integrierten Bewusstseins waren (Zeitalter der Jungfrau), haben wir heute, gegen Ende des Fische-Zeitalters, die radikalste Spaltung zwischen männlichem und weiblichem Bewusstsein. Das Eiserne Zeitalter der Griechen wird auf die Zeit um 1050 vor Christus festgelegt und würde demnach genau in die Mitte des Widder-Zeitalters fallen. Hier haben wir die Essenz des Zeus-Jupiter Bewusstseins.
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