Am Anfang von Thomas Rings Erörterung steht die Frage nach der kosmischen einbindung des Menschen und wie das Ich in die Naturkreisläufe eingeschaltet ist.Thomas Ring verdeutlicht, dass dabei ein ganz wichtiger Faktor sind, sobald man diese auf ihre ursprüngliche Bedeutung zurückführt. Dies tritt auch in den vier Quadranten und den vier Temperamenten zum Vorschein. Eine weitere wichtige Ordnungszahl ist die Drei. Nicht umsonst weist jeder Quadrant drei Grundeigenschaften auf. Aus der Kombination der Zahlen Drei und Vier bildet sich die Zwölf. Darauf aufbauend beschreibt Thomas Ring in einer bislang nie dagewesenen Vielschichtigkeit den Tierkreis und sein Tiefenstruktur.
Thomas Ring (1892 – 1983) führte ein langes und wechselvolles Leben als Schriftsteller, Maler, Philosoph und Astrologe. Als Mitglied der Künstlergruppe "Der Sturm" wurde er in der Öffentlichkeit hauptsächlich als Maler bekannt. Thomas Ring hinterließ auch viele Gedichte, Essays, Theaterstücke und verschiedene andere Schriften. Trotz aller Vielseitigkeit herrscht weithin Einigkeit darüber, dass die wesentliche Bedeutung Thomas Rings in seinem astrologischen Werk liegt. Die "Astrologische Menschenkunde" (4 Bde.) gilt als der Kern des astrologischen Werkes von Thomas Ring.
„Habent sua fata libelli.“ Bücher haben ihr eigenes Schicksal; und der hier vorliegende Text aus dem Ring’schen Nachlass ganz besonders: Thomas Ring schrieb 1935/36 an einem Manuskript, das bereits über tausend Seiten umfasste und noch immer wuchs. Seinen Klagen darüber machte Gertrud Ring, seine Frau und kritische Mitarbeiterin im Felde der Astrologie, ein Ende mit dem lapidaren Satz: „Mach doch mehrere Bücher daraus!“ – und so entstanden neben zwei kleineren Schriften drei seiner frühen Hauptwerke: DAS SONNENSYSTEM, EIN ORGANISMUS“ (1939), DAS LEBEWESEN IM RHYTHMUS DES WELTRAUMS (1939) und DER MENSCH IM SCHICKSALSFELD (1941), veröffentlicht alle bei der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA). „Der Mensch im Schicksalsfeld“ mündet, nach weitausgreifenden Gedanken über individuelle und kollektive Schicksalsmächte und deren Erfahrung in seelischen Urbildern, ein in eine Darstellung der Planetenprinzipien als Gestaltbildekräfte des Lebendigen. Dem schloss sich sofort die Arbeit am „Stromkreis zwischen dem Ich und der Welt“ an; so lautete der erste Arbeitstitel der umfangreichen Überlegungen Rings zum Aufbau und der inneren Ordnung von Tierkreis und Häuser-System.Ein erstes Rohmanuskript konnte Gertrud Ring bereits Anfang 1943 der Deutschen Verlags-Anstalt überbringen. Im Juli 1943 kam eine erste Reaktion: „Wenn auch der Abschluss des Ganzen, der sicher noch viel Wertvolles und Aufhellendes bringen wird, vorläufig noch aussteht, so ist doch heute schon die große Reichweite und Tiefe des neuen Werkes deutlich zu erkennen.“ Man mahnte zu einfacherer Sprache und hoffte, „dass Sie bald Zeit und Ruhe zur Vollendung des Ganzen finden“, und dass die äußeren Verhältnisse einer Veröffentlichung günstig sein werden. Dem war nicht so. Rings Versuch, zusammen mit Gertrud noch vor dem Eintreffen der alliierten Panzer über den Rhein von Strassburg nach Kehl zu kommen, scheiterte. Seine Aktentasche mit dem Manuskript ging in den Wirren dieser Situation verloren, wurde dann aber wieder gefunden. Während der Internierung in Frankreich (zuerst im ehemaligen NS-Gestapolager Struthof, später im Kriegsgefangenenlager St. Sulpice la Pointe bei Toulouse) hatte Ring diese für ihn so wichtige Mappe immer bei sich, so auch im März 1946, als er endlich frei kam und sich auf den Weg zurück nach Graz machte. 1951 lehnte dann aber die Deutsche Verlags-Anstalt, nun unter neuer Leitung, die Veröffentlichung einer überarbeiteten Fassung des „Stromkreises“ ab. Ring wandte sich zu dieser Zeit der vordringlicheren Ausarbeitung der ASTROLOGISCHEN MENSCHENKUNDE zu, deren erster Band 1956 bei Rascher in Zürich erscheint. Trotz der großen Inanspruchnahme durch diese Arbeit (der zweite Band der „Menschenkunde“ erscheint 1959, der dritte 1969, der vierte 1973) bleibt für Ring dieses ältere große Buch-Manuskript bedeutsam. Im Januar 1957 bittet er in einem Brief an Rascher das Manuskript wieder zurück, das er auch diesem Verlag vor Jahren übergeben hatte. Er möchte es umarbeiten.Wieviel an Veränderung in den 1950er Jahren noch wirklich geschah, ist schwer zu sagen. Ich vermute, es war nicht mehr als kleinere Ergänzungen da und dort. Denn der Text ist durchdrungen von der ursprünglichen philosophischen Atmosphäre, wie sie Thomas Ring in seiner „geistigen Werkstätte“ in den 1930er und 1940er Jahren umgab. So lautete der Titel unter anderem auch „Symbolkreis des schöpferischen Willens“. Im inhaltlichen Exposé, das Ring zuhanden des Rascher-Verlages formulierte, heißt es: „Bei diesem Buch handelt es sich, in Weiterführung meiner seinerzeit in der DVA-Stuttgart erschienen drei Bücher, um einen selbständigen Baustein meiner organisch kosmologischen Weltauffassung. Eine Naturphilosophie und Metaphysik also, welche den Menschen mit Überstufung der unteren Naturreiche in das Gesamte eingefügt zeigt. Kosmische Determination wird nicht glaubensmäßig postuliert, sondern als denknowendig im Naturplan enthalten schrittweise – beginnend mit den elementaren Ordnungen – dargelegt, zugleich aber auch der Durchstoß durch die Determination im schöpferischen Willensakt entwickelt [...]“.
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