Tycho Brahe hatte großen Einfluss auf die Entstehung der Wissenschaft. Mit seiner Abhandlung "Über den neuen Stern, der jetzt erstmals auf Deutsch erscheint, wurde er schon zu Lebzeiten weltberühmt. Neben der Beobachtung der Supernova von 1572 beschreibt er auch deren astrologische Wirkungen. Ein Jahr später hielt er eine Vorlesung, die er mit seinem "Loblied auf die himmlischen Wissenschaften" eröffnete. Meist wird ihm eine Distanz zur Astrologie nachgesagt. das vorliegende Schrift belegt, dass dies wohl mehr dem Wunschdenken mancher Wissenschaftler als der Realität entspricht. Brahe kritisierte zwar wohl die Vorgehensweise mancher seiner Kollegen, an der Kunst selbst hielt er zeit seines Lebens fest.
TYCHO BRAHES HALTUNG ZUR ASTROLOGIE
Tycho Brahes Leistungen im Bereich Astronomie werden ihm hoch angerechnet, seine astrologische Bestätigung wird dagegen meist als zeittypische Verirrung oder Pflichterfüllung aufgrund königlichen Befehls abgetan. Vor allem in den späteren Jahren, so die gängige Ansicht, habe er sich von der Astrologie abgewandt. Als Beleg hierfür wird ein Brief an seinen Schwager Heinrich Below vom 7. Dezember 1587 angeführt. Bei genauerem Hinsehen eröffnet sich jedoch ein anderes Bild.
Es ist belegt, das Tycho Brahe während seiner Studienzeit Horoskope für seine Freunde erstellte. Diese themata genethlica hielt er in einem kleinen Buch fest. Darunter war unter anderem auch eine Ausarbeitung für Caspar Peucer, der später Rektor der Universität Wittenberg wurde. Brahe schreibt ihm in einem Brief die Vorhersage, dass er im Kerker landen werde, was zwischen 1576 und 1586 tatsächlich der Fall war.
Tycho Brahes Grundeinstellung zur Astrologie tritt in seinen frühen Schriften schon deutlich zutage. So betont er in seiner Antrittsvorlesung:
Die Kräfte und den Einfluss der Gestirne leugnen, heißt die göttliche Weisheit und Klugheit mindern und der offensichtlichen Erfahrung widersprechen.
Brahe war in der Theorie ein überzeugter Anhänger der Astrologie. In weiteren Verlauf seiner Vorlesung widerlegt er systematisch die Einwände der Philosophen, Theologen, Rechtswissenschaftler und Mediziner. Er hält ihnen entgegen, dass sie sich gar nicht mit der Thematik befasst hätten .
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