Alle Eltern/Kind-Beziehungen haben ihrer eigene Problematik, selbst in harmonischen Verhältnissen. Hier stellt sich die Frage: Warum ist das so? Mit dem Horoskop kann man den tieferen Sinn herausfinden. Dabei lässt sich feststellen, dass auch astrologische Konstellationen vererbt werden, denn bestimmte Aspekte im Horoskop der Eltern finden wir auch in den Horoskopen ihrer Kinder wieder. Der Vergleich der gegenseitigen Konstellationen von Eltern und Kind zeigt Ihnen, in welchen Bereichen die Bindung am stärksten ist oder Machtkonflikte auftreten. Ebenso erkennen Sie die Möglichkeiten, so genannte Anknüpfungspunkte finden zu können, um Stresssituationen oder Abhängigkeiten beseitigen.
Beatrix Braukmüller, geboren 1958 in Hildesheim, studierte Grafik-Design und ist seit 1991 als Diplom-Designerin selbständig. 1985 trat sie in den Deutschen Astrologen-Verband e.V. (DAV) ein und legte 1991 ihre Verbands-Prüfung ab. Seit 1995 ist sie Leiterin des Astrologie-Zentrums Bremen. Herausgeberin der Zeitschrift sternzeit
Den eigenen Weg finden
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Johann Wolfgang von Goethe.Da zwischen Eltern und Kind immer eine altersbedingte Hierarchie besteht, und die Eltern die Regeln innerhalb der Gemeinschaft vorgeben, ist das Kind zu Beginn des Lebens, mitunter sogar in der gesamten ersten Lebenshälfte, emotional und materiell von den Eltern abhängig – zumindest so lange bis seine Ausbildung abgeschlossen ist und das Kind finanziell „auf eigenen Beinen stehen“ kann. Aber auch umgekehrt ist es an der Tagesordnung, dass sich Eltern von ihrem Kind abhängig machen, was zur Folge hat, dass weder das Kind noch die Eltern die Möglichkeit haben, ihren eigenen Weg zu gehen oder ihre wahre Lebensaufgabe zu finden. Die Fixierung aufeinander ist so groß, dass auf beiden Seiten an der Erwartungs- oder Anspruchshaltung festgehalten wird. Die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Eltern und Kind, die oftmals auch mit einem Besitzanspruch verbunden ist, ist emotional wesentlich größer als uns bewusst ist. Sie äußert sich mitunter in psychischen Störungen, deren Ursachen schon in der frühen Kindheit vom ersten bis zum siebten Lebensjahr (Mond-Phase) zu finden sind. In dieser Zeit wird der Grundstein für unsere Ängste, für unsere negativen Gedanken und Überzeugungen, für unser mangelndes Selbstwertgefühl und für unser selbstzerstörerisches Verhalten gelegt. Es gilt also, dass wir im Laufe unseres Lebens erkennen, dass die Vorstellungen unserer Eltern nicht unbedingt auch unseren Vorstellungen, (den Vorstellungen unseres wahren Ichs, unseres Geistselbst) entsprechen. Es ist beizeiten erforderlich genügend Mut aufzubringen, damit wir uns im Erwachsenenalter von diesen Erziehungsmustern verabschieden und vor allem zu uns und unseren Entscheidungen stehen können. Dazu zählt auch „aus der Reihe zu tanzen“ und unser wahres Ich, unser Geistselbst, (wieder) zu finden – ohne Schuldgefühle und Gewissensbisse. Denn nur auf diese Weise entwickeln wir unsere eigene Identität und werden zu einer eigenständigen, innerlich unabhängigen Persönlichkeit.Und genau darin besteht auch unsere Lebensaufgabe, nämlich unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen – unabhängig von den Vorstellungen, Wünschen und Hoffnungen anderer Menschen, speziell unserer Eltern. Aber oftmals mischen sich genau diese immer wieder in das Leben ihrer Kinder ein, indem sie versuchen, ihnen Vorschriften zu machen, ihnen ihren Willen aufzudrängen und es nicht schaffen – sei es aus Mangel an Vertrauen oder aus Verlustangst – ihr Kind freizugeben. Das Kind muss in diesem Fall sehr große Energie aufbringen, wenn es sich tatsächlich abnabeln und erwachsen werden will. Doch viele Kinder wollen sich gar nicht von ihren Eltern lösen. Sie wollen ihr wahres Selbst gar nicht entfalten, da es scheinbar bequemer ist, in häuslicher Geborgenheit und in der Abhängigkeit der Eltern zu bleiben. Damit gibt das Kind einen Teil seiner Verantwortung an seine Eltern ab und kann nie erwachsen werden, weil es nicht in der Lage ist Reife zu entwickeln.Wie kommt es jedoch zu so einem Verhalten? Inwiefern tragen die Eltern dazu bei? Sind sie nicht in der Lage, ihr Kind zur Eigenständigkeit zu erziehen, ihm sowohl konkrete Grenzen aufzuzeigen als es auch zur Eigenverantwortung zu ermutigen und es voller Freude auf sein Leben vorzubereiten, indem sie ihm Vertrauen entgegenbringen?Im umgekehrten Fall fühlt sich das Kind von klein auf für seine Eltern verantwortlich. Es meint, die Eltern brauchen es und kommen ohne seine Hilfe nicht zurecht. (Das ist oft bei Sonne/Mond-Saturn- oder Sonne/Mond-Pluto-Verbindungen der Fall.) Oder ein Kind ergreift Partei für den aus seiner Sicht schwächeren Elternteil und schlüpft damit unbewusst in die Elternrolle – die Eltern übernehmen automatisch die Kindrolle. All das sind Bindungen, die jeden – Eltern und Kind – in seiner persönlichen Entwicklung behindern und jegliche Art von Freiheit verhindern. Hier stimmt das System nicht mehr – sagt der Familientherapeut Bert Hellinger – denn die Eltern sind nicht mehr „die Großen“ und die Kinder sind nicht mehr „die Kleinen“, wie es normalerweise sein sollte. In solchen Fällen können nicht nur psychische, sondern auch physische Probleme auftreten.Wir sind also aufgefordert, genau das zu tun, was einzig und allein für uns richtig ist – und das müssen wir erst einmal erkennen. Dann können wir uns selbst Gutes tun, lernen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind, indem wir uns liebevoll annehmen und unseren Selbstwert entwickeln oder stärken. Dazu brauchen wir die Kraft, zu unseren eigenen Überzeugungen zu stehen, uns treu zu bleiben – oder erst einmal zu werden – und uns vor fremden Einflüssen zu schützen. Wenn wir nicht mehr die Erwartungen anderer erfüllen und nicht ständig nur für andere da sind, bleiben Konflikte mit der Umwelt nicht aus. Es gilt also gut zu prüfen, inwieweit uns der Einfluss unserer Mitmenschen, oft vertraute Personen, in unserer Entwicklung und Selbstverwirklichung einengt oder behindert. Dazu ist es notwendig, zu akzeptieren, dass wir nicht perfekt sein müssen, denn nur aus Fehlern können wir lernen, und dass wir auch nicht bei allen beliebt sein müssen.John F. Kennedy sagte einmal: „Man kann nicht der ganzen Welt und seinem Vater gefallen.“ Das bedeutet, jeder sollte den anderen als eigenständige Persönlichkeit akzeptieren und achten. Nur dann ist es möglich, eine gleichberechtigte Basis zu schaffen, Machtkonflikte zu vermeiden und frei zu handeln. Deshalb ist es wichtig, die eigene kindliche Sichtweise der Eltern in eine reife Betrachtungsweise zu wandeln und die Handlungen und Verhaltensweisen der Eltern mit Abstand aus der Perspektive eines Erwachsenen zu betrachten. Das gelingt am besten, wenn man sich in die Lage der Eltern hineinversetzt und dabei berücksichtigt, dass jeder zu fünfzig Prozent die Gene von Vater und Mutter übernommen und einen Teil ihrer Verhaltensmuster geerbt hat, die er unbewusst fortsetzt.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden