Hajo Banzhaf, (1949 - 2009), studierte Philosophie an der Unversität Münster. Danach Banklehre in München mit anschließender 12-jähriger Banklaufbahn. Seit 1985 freiberuflich tätig als Autor, Seminarleiter und Astrologe. Hajo Banzhaf gibt regelmäßig Tarotseminare, veröffentlichte zahlreiche Beiträge in bekannten Zeitschriften und hielt vielbescuhte Vorträge über Tarot und Astrologie. Anna Haebler (1948), studierte Sozialpädagogik in München. Sie beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit Astrologie und Psychologie.
Dieses Buch erläutert alle wesentlichen Konstellationen eines Horoskops, indem stets beide Ausprägungen, die lichte und die dunkle, mit bildhaften Schlüsselworten benannt und in prägnanter Weise beschrieben werden.
Natürlich wäre es falsch, hier dem – auch sonst – beliebten Fehler zu verfallen, sich im Detail zu verlieren oder sogar einen Teil für das Ganze zu nehmen. Ein Horoskop besteht aus einer Fülle von Einzelfaktoren, die erst in der Zusammenschau das Ganze erkennen lassen. Wer also eine Konstellation seines Horoskops nachschlägt und über die Beschreibung den Kopf schüttelt, sollte es dabei nicht vorschnell bewenden lassen. Aus einer Vielzahl von Gründen kann eine astrologische Konstellation so versteckt gelebt werden, dass sich der Betreffende ganz sicher ist, nichts mit ihr zu tun zu haben. Das gilt vor allem für unbequeme Konstellationen, aber nicht nur für sie. Generell gestehen wir uns sicherlich leichter die Seiten unserer Persönlichkeit ein, die dem Ego schmeicheln oder die dem Zeitgeist entsprechen. So hatten Menschen in den 50er-Jahren Mühe, sich als Mystiker zu verstehen, weil der Begriff Mystiker damals fast bedeutungsgleich mit dem des Spinners war. Dagegen zählt es heute schon zu den esoterischen Schmeicheleien, in astrologischen Beratungen dem Konsultanten mediale Fähigkeiten zu bescheinigen. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Konstellationen, die durch Saturn oder Pluto stark belastet sind, nur unwillig in das Bewusstsein vorgelassen werden. Es ist ferner zu beobachten, dass in unserer Gesellschaft Männer ihre weiblichen Planeten (Mond und Venus) vorzugsweise auf Frauen projizieren und Frauen im Gegenzug ihre männlichen Planeten (Sonne und Mars) gern auf die Männer übertragen, und dies um so mehr, je schwieriger diese Planeten gestellt sind. Auch ohne einen Blick in das Horoskop kann man solche Projektionen stets erkennen, wenn ein Mann zum Rundumschlag ausholt und feststellt: »Alle Frauen sind ...«, oder wenn eine Frau »die Männer« als solche beschreibt.
Wie Johannes Kepler sehr anschaulich feststellte, zeigt das Horoskop, wie wir angelegt sind, nicht wie wir festgelegt sind. Ähnlich wie durch die heutige Chaosforschung die Wissenschaftler die Formel erkennen können, die sich hinter der Vielfalt der Erscheinungen (zum Beispiel den Wetterwolken) verbirgt, ohne dass sie aber voraussagen könnten, in welcher Form diese Formel Gestalt annimmt, verhält es sich auch mit der Astrologie. Das Horoskop ist die Formel, die dem Leben eines Menschen zugrunde liegt, doch was er daraus macht, wie weit er sich treiben lässt oder zu welchen Entwicklungshöhen er sich aufschwingt, liegt jenseits der Deutungsmöglichkeiten.
So sind diese Schlüsselworte jeweils als Beschreibung eines Teils des Ganzen zu verstehen. In jeder Konstellation verbergen sich viele Möglichkeiten der Entfaltung. Doch wie und in welchem Maße sie in Erscheinung treten, und welches Niveau sie erreichen, hängt stets vom Reifegrad der Persönlichkeit ab, und gerade der steht nicht im Horoskop. Deshalb haben wir auch bewusst darauf verzichtet, die gebräuchliche Unterscheidung nach guten und schlechten, leichten und schwierigen, harmonischen und spannungsreichen, glückverheißenden und unglücksbringenden Konstellationen festzuschreiben. Eine solche Festlegung ist töricht. Wir haben Horoskope gesehen, die voll sogenannter harmonischer Aspekte waren, und dennoch steckten die Betreffenden in tiefen Lebenskrisen. Das Leben plätscherte für sie einfach nur so dahin. Nichts hatte sie herausgefordert und/oder gar gedrängt, etwas daraus zu machen. Alles war einfach nur leicht und seicht, und von einem bestimmten Zeitpunkt an wurde ihnen das unerträglich. Auf der anderen Seite ist hinreichend bekannt, dass Horoskope großer Persönlichkeiten durchweg spannungsgeladen sind. Aus diesem Grund haben wir alle Horoskopfaktoren in ihrer polaren Spannung als Stärke und Problematik oder – bei den Aspekten – als Einklang und Missklang beschrieben: Lediglich bei Saturn, dem Herrn der Zeit (Chronos) sind wir der Chronologie der Entwicklung von der Hemmung bis zur Lösung gefolgt. Diese einfache, unspezifische Gegenüberstellung soll zu keiner Verflachung führen. Sicherlich ist es so, dass eine schwierige astrologische Konstellation, etwa ein Planet, der im »Exil« oder im »Fall« steht oder durch schwierige Aspekte wie ein Quadrat oder eine Opposition gereizt oder beeinträchtigt ist, sich zunächst von seiner schwierigen Seite aus bemerkbar macht. Aber in jeder dieser Konstellationen liegt nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Aufgabe zur Wandlung. Aus astrologischer Sicht beschreibt das Horoskop die Ausgangssituation, in der wir unser Erdenleben antreten. Unsere Aufgabe heißt nun, uns an allen Spannungen so lange zu reiben, bis es uns gelingt, alle ursprünglichen Missklänge zu einer großen harmonischen Symphonie zu vereinen.
Böse Zungen werden dieses Buch ein »Kochbuch« schimpfen, in dem die Astrologie nun endgültig rezeptartig aufbereitet sei. Sie haben unser Anliegen gründlich missverstanden. Wenn wir jedes Detail beschreiben und ihm einen markanten Namen geben, dann soll damit das Erlernen und Erinnern der astrologischen Bedeutung erleichtert werden, es soll anregen, sich über anderweitig wenig besprochene Konstellationen Gedanken zu machen, wie etwa die Licht- und Schattenseiten der langsam laufenden Planeten in den Wasserhäusern. Vor allem aber soll es durch seine konzentrierte Form dem Leser all die Worthülsen ersparen, unter denen er sonst so oft mühsam das Eigentliche suchen muss; und es soll ihm durch den tabellarischen Aufbau leicht und schnell ermöglichen, Vergleiche zu ziehen, da vergleichbare Aussagen bei allen zusammengehörigen Konstellationen stets in der gleichen Rubrik beschrieben sind.
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